Die Reaktion

Zu dem Artikel »Die kommenden Aufstände« (3/2011) über Tunesien schrieb uns Maxi: »Liebe Redaktion, den Sturz des Taliban-Regimes und Saddam Husseins als Schritt der Region in Richtung Demokratie zu benennen, alles in Ordnung. Den 140 Kilometer von Sizilien entfernten Maghreb-Staat (»al-maghrib« = »der Westen/Sonnenuntergang«) dem Nahen Osten zuzurechnen, von mir aus. Aber den Einmarsch der Amerikaner acht Jahre zuvor mit der Revolution in Tunesien in Verbindung bringen zu wollen, scheint mir doch sehr ins eigene Weltbild gerückt. Unfreiheit, Zensur, Diktatur, Folter, Versammlungsverbote, Arbeitslosigkeit, Armut und das allmähliche Aufbegehren der Jugend, dazu die geographische Nähe und der kulturelle Austausch zu Europa, all das hätte scheinbar ohne die lichtbringende amerikanische Armee nicht aus­gereicht, um eine Revolution auszulösen. ›Demonstrieren für Freiheit? Doch nicht im Orient!‹ Zumindest nicht ohne aufklärerisches Eingreifen des Westens, so klingt es aus diesem Artikel heraus.« Über das Interview mit Thomas Schroedter (3/2011) zu Polyamorie wurde auf unserer Face­book-Seite diskutiert. Lissim Missile schrieb: »Da habt ihr, im Gegensatz zur Disko-Reihe zum Thema, ja endlich mal jemand mit ein wenig Ahnung zu Wort kommen lassen. thumbs up!« Mavis Todd antwortete: »Also ich wollte gerade das Gegenteil behaupten. Das wirkt auf mich alles total durcheinandergeworfen und historisch nicht gerade sehr informiert. Was hat der Besitz von Kindern durch Väter in der Antike mit Alternativen zur Polyamorie zu tun? Und dass Menschen mit weniger Zeit und Bildung weniger anspruchsvolle Beziehungen führen können, scheint mit Polyamorie auch nur bedingt etwas zu tun zu haben. Und wieso kann der Interviewer nicht mal irgendwas nachfragen? Aber nun ja, es ist nicht alles schlecht daran.« Und Brigata Amaranto meinte: »Sehr interessantes Interview. Vor allem die Perspektive, dass die sozialen Grenzen nicht mehr nur an der Fresse, respektive den Zähnen und ihrer Sanierung zu sehen sein wird, sondern in welchen (offenen) Beziehungen Menschen leben.«