Wie es endete

Günter Amendt. Noch im Alter hatte der Soziologe diese lässige Rockstar-Attitüde, mit Langhaarfrisur und Nickelbrille. Mit Sex und Drogen hatte er sich Themen ausgesucht, die auch außerhalb der Forschung interessierten. 1979 erschien das Buch »Sexfront«, das mit seinen provokativen Bildern, der expliziten Sprache und der linken Agitation zu den ewigen Kultbüchern der Gegenkultur zählt. Als Vertreter einer liberalen Drogenpolitik kritisierte er die »Keine Macht den Drogen«-Kampagne als heuchlerisch, weil der kapitalistische Staat seiner Ansicht nach nicht ohne ruhiggestellte oder gedopte Bürger funktionieren würde. Sein Tod scheint auch so etwas wie die tragische Bestätigung dieser These zu sein: Ein 38jähriger, bekiffter Immobilienkaufmann überfuhr den 71jährigen und drei weitere Menschen auf einer Shoppingtour am Wochenende in Hamburg.   HER