Heiße Wünsche

Nach einem Wochenende, an dem das Fernsehprogramm aus Rosamunde-Pilcher-Filmen und Kommissar-Wallander-Folgen bestand, ist es Zeit, eine Gedenkminute für all die Serien einzulegen, die im deutschen Fernsehen entweder a. überhaupt nicht gelaufen sind oder b. nur zu seltsamen Zeiten oder c. zwar gestartet, aber bloß bis Staffel 3 gesendet wurden, oder d. mit einer derart miesen Synchronisation, dass man schon nach wenigen Sätzen freiwillig ausschaltete.
»Die Sopranos«»Deadwood«»Forbrydelsen«»Graven«»Boardwalk Empire«»True Blood«»Big Love«»Six Feet Under«»Morden«»State of Play«»Sons of Anarchy«»The Wire«»The Shield«
Diese Liste ist unvollständig, natürlich, und jajajaja, manche dieser Serien sind natürlich sehr wohl in irgendwelchen deutschsprachigen Sendern gelaufen, allerdings eben entweder im Pay-TV oder synchrontechnisch unanguckbar. Immerhin: Man kann sie kaufen, und das sollte man tun, vorbeugend, für die Wochenenden, an denen ARD und ZDF ihrem Bildungsauftrag mit Pilcher-Gedöns nachkommen und Phoenix Jahrhundertrückblicke sendet, eine selten irritierende Idee übrigens, denn einen richtigen Grund dafür, im April eines ganz normalen Jahres, also eines Jahres, das keine Null hinten trägt, auf das 20. Jahrhundert zurückzublicken, gibt es nicht. Außer vielleicht dem, dass die Doku-Serie »Höllenfahrten«, die ansonsten hervorgekramt wird, wenn es darum geht, pilcherwallandergenervte Zuschauer zu unterhalten, verschlampt wurde.