Mal wieder im Matsch wühlen

Festivals. Am Dixie-Klo anstehen, sich schon morgens den ersten Joint bauen, in einem Zelt schlafen, in das es dauernd reinregnet, Bands bei unglaublich schrecklicher Akustik erleben, das sind die wesentlichen Kennzeichen von Festivals. Seit Woodstock ist das Prinzip Festival ein Versprechen. Man erhofft sich immer wieder aufs Neue ein freundliches Come-Together, vielleicht auch einen stilvollen Exzess, bekommt aber meist bloß das eingangs Genannte. Aber genau das erscheint einem dann wie ein richtiges Abenteuer, womit der primäre Reiz der Festivals schon erklärt wäre. Diese machen selbst den schlichten Gang auf die Toilette zu einer Grenzerfahrung, womit der größtmögliche Abstand zum durchregulierten Alltag gefunden wäre. Festivals sind Desaster-Areas, aber genau das macht sie so beliebt. Man kann fast täglich zu irgendeinem Festival fahren, zu großen genauso wie zu irgendwelchen »Umsonst und draußen«-Veranstaltungen auf Kuhwiesen. Allein in den nächsten Tagen kann man ein paar der wichtigsten Festivals besuchen.   AHA