Nun rollt er endlich, der Ball. Und es wird höchste Zeit, die schwarz-rot-goldenen Winkelemente abzustauben und erneut das Straßenbild mit ihnen zu verunstalten. Oder ist diesmal alles ganz anders? Schließlich handelt es sich ja um die WM im Frauenfußball. Und Vorformen des Frauenfußballs, das erfahren wir im topaktuellen Jungle-Thema dieser Woche, gab es bereits im 12. Jahrhundert, als die Erfindung des Nationalstaats noch schwer auf sich warten ließ.
Vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass die aufsehenerregende Entwicklung in Libyen es nicht in die vorliegende Ausgabe geschafft hat. Dort hat ein Großteil der Herrennationalkicker kurzerhand die Seiten gewechselt und sich auf die Seite der Aufständischen gestellt. Dschuma Gtat, der weltberühmte Torhüter der libyschen Nationalelf, äußerte über Muammar al-Gaddafi sinngemäß, der möge sie alleinlassen, damit sie die Flagge des »freien Libyen« schwenken können. Noch aber kommt die Macht nicht aus den Fußballstiefeln, so dass es nicht ganz klar ist, ob dies der letzte und entscheidende Schlag für Gaddafis gut geölte Kriegsmaschine ist. Und warum in der Linkspartei darauf geachtet wird, dass jedenfalls keine Israel-Flaggen geschwenkt werden, erfährt man auf den Inlandseiten dieser Ausgabe.
Andere Fahnen flatterten hingegen in New York im Wind. Dort war am Wochenende die kunterbunte queer nation auf den Straßen, und gleich in mehrfacher Ausfertigung. Die Jungle World war auch dabei und berichtet auf den farbigen Reportage-Seiten über das Event.
Rund geht es dann wieder auf den Dschungel-Seiten, wo der ganze Globus einem Gentrifizierungscheck unterworfen wird. Wie gentrifiziert es sich denn so in Singapur, Peking, New York oder in Rom? Oder in der Weltstadt Sankt Pauli? Und was das Kapital für eine Rolle bei der Erneuerung der Städte und der Vertreibung »überflüssiger« Arbeitskräfte spielt, erklärt Saskia Sassen im Dossier.
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Regierungsumbildung. Der griechische Finanzminister heißt nicht Pagalos, sondern Evangelos Venizelos. (Nr. 25, Seite 18)
