Wandermüll

Schon mal das Wort »Layer Ads« gehört? Nein? Keine Ahnung, was das sein soll?
Layer Ads gehen so: Man ruft eine Website auf – und fängt an, sich zu ärgern. Denn quer über der Webpage, und natürlich genau an der Stelle, an der man eigentlich zu lesen anfangen möchte, klebt eine Annonce. Und geht da nicht weg. Entscheidet man sich, dass man beispielsweise durchaus auch auf den Anfang des auf­gerufenen Artikels verzichten kann, und versucht deswegen, ein bisschen weiter nach unten zu scrollen, wandert die Anzeige automatisch mit.
Die einzige Möglichkeit, das lästige Ad-Ding loszuwerden, besteht darin, zu warten. Irgendwann erscheint irgendwo rechts am Rand der Annonce ein kleiner »Schließen«-Button, und dann kann man endlich das tun, weswegen man die Seite ursprünglich aufgerufen hatte. Nein, das stimmt nicht ganz, denn manchmal passiert das, was auch bei herkömmlicher Internet-Werbung geschieht: Im Wissen, dass eigentlich niemanden der beworbene Scheiß interessiert, haben die Anzeigengestalter zwar etwas eingebaut, das wie das herkömmliche Schließen-Symbol aussieht, drückt man aber voller Vertrauen auf das Gute im Werbetreibenden darauf, dann öffnet sich die Reklame, und zwar oftmals nicht etwa nur in einem neuen Tab, sondern gleich auf einer neuen Seite. Das ist unschön, aber nix gegen den fiesesten Trick der Layer Ads, der darin besteht, dass man nur mit der Maus über die Seiten-Verdecke-Annonce fahren muss, und schon öffnet sich – richtig – die Reklame auf einer eigenen Page.
Zur Verbreitung der Layer-Pest trägt der Umstand bei, dass Ad-Blocker, also Programme, mit denen Werbung ausgeblendet werden kann, gegen Layer Ads nichts ausrichten können, wenn man nicht zusätzlich NoScript installiert hat. Oder Erweiterungen, etwa für den Web­browser, benutzt, die spezifische Java-Scripts blockieren.