Der dicke Kauer

Was will diese Werbung über Pfefferminz-Kaugummis uns eigentlich genau sagen? Im vorliegenden Clip wird das nicht wirklich klar, aber wahrscheinlich waren Kunde und Agentur davon überzeugt, dass nun in der Sommerzeit sowieso niemand Fernsehen und damit Reklameclips guckt – oder man war dermaßen begeistert von der für den Dreh gefundenen Location (total super angesagt, ehemalige Industrieanlage, wow), dass alle Beteiligten im Überschwang leider die Geschichte vergaßen. Wie auch immer: Der Mann im Bild hat anscheinend ein Problem, denn er liegt nackt in einem, tja, Becken? Oder vielleicht doch eher in einer riesigen Wanne, in der noch vor kurzem abgebrannte Brennstäbe gelagert wurden? Oder sind das, was sich ebenfalls in dem Ding befindet, am Ende gar Atomkügelchen? Aber halt, eigentlich sieht der Mann doch ganz zufrieden aus, jedenfalls deutet sein verzückter Gesichtsausdruck darauf hin. Vielleicht wurden in dem Behältnis früher Drogen gelagert? Man weiß es nicht, und dem nackigen Mann scheint es auch egal zu sein, denn er wühlt beglückt in den Kügelchen. Viel Zeit, sich über das alles zu wundern, bleibt jedoch nicht, denn plötzlich wird es in dem ansonsten schwarz-weiß gehaltenen Filmchen grün, und eine sonore Stimme spricht über Pfefferminz, pardon, Minze, Pfefferminz war gestern und klingt nach Bauchweh-Tee. Minze dagegen erfrischt und macht gute Laune und ein tolles Leben, das kennen wir schon aus der ganzen anderen Werbung, in der fröhliche Menschen einander Kaugummi reichen und dann gemeinsam den Mount Everest besteigen, wo sie anschließend eine superschicke Grillparty feiern. Oder so ähnlich. Und wenn ein Gum-Hersteller gern einen nackigen Mann in einer kugelgefüllten Wanne zeigen möchte, dann soll er halt. Man muss ja nicht immer verstehen, was die Werbung einem sagen möchte.