Deutsches Haus

In Dortmund kam es am 16. Oktober bei einem Fußballspiel in der Kreisliga C zu einem fremdenfeindlichen Vorfall, wie die Ruhr Nachrichten berichten. Dabei sollen Spieler des Gastgebers FC Weinand einen 19jähriger Spieler der gegnerischen TSC Eintracht II während der Partie mehrfach fremdenfeindlich beleidigt haben. Dem Polizeibericht zufolge sei der Spieler aus Guinea dann unmittelbar nach dem Abpfiff mit Fäusten und Tritten attackiert worden. In der Folge kam es zu heftigen Handgreiflichkeiten zwischen mehreren Spielern und Betreuern beider Mannschaften. Am 13. Oktober wurde der neue »Thüringen-Monitor« von der thüringischen Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) vorgestellt. Die Langzeitstudie, die in Reaktion auf den Brandanschlag auf die Erfurter Synagoge im Jahr 2000 erstellt wird, untersucht die Meinungen und Einstellungen der thüringischen Bevölkerung und führt dafür jedes Jahr repräsentative Umfragen durch. Die diesjährige Auswertung ergab, dass im Vergleich zum vorigen Jahr eine Zunahme rechtsextremer und fremdenfeindlicher Einstellungen festzustellen ist. Konkret stimmten 56 Prozent der Befragten der Behauptung zu, dass Deutschland »durch die vielen Ausländer in einem gefährlichen Maße überfremdet« sei. Jeder fünfte Befragte ist der Meinung, dass Ausländer grundsätzlich nur unter sich heiraten sollten. Außerdem stellte die Forschungsgruppe eine zunehmende Verharmlosung von Nationalsozialismus und Antisemitismus fest. Ingesamt werden neun Prozent der Befragten dem rechtsextremen »Kern« zugerechnet. Deren Anteil hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr knapp verdreifacht. Der Prozess gegen zwei Betreiber des rechtsextremen Internetportals »Altermedia« wurde am 11. Oktober fortgesetzt. Den beiden Angeklagten wird unter anderem vorgeworfen, Beiträge veröffentlich zu haben, in denen gegen Juden, Türken und Muslime gehetzt sowie der Holocaust geleugnet wurde. Dem Nordkurier zufolge ist mit einem Geständnis der Angeklagten zu rechnen, da sich Gericht, Verteidiger und Staatsanwalt auf ein Höchstrafmaß im Austausch gegen ein solches geeinigt haben. Am 24. Oktober soll der Prozess fortgesetzt werden. Dann könnte bereits ein Urteil gefällt werden. Wie der NDR am 10. Oktober berichtete, wird gegen den stellvertretenden Bundesvorsitzenden der NPD, Matthias Faust, wegen des Verdachts der Volksverhetzung ermittelt. Während des Wahlkampfs zur Bremer Bürgerschaft im Mai hatte die NPD Bremen, als deren Spitzenkandidat der 40jährige antrat, auf ihrer Internetseite mit einem Computerspiel geworben. Das Spiel trug den Titel »Faust räumt auf« und lehnte sich an das Spiel »Moorhuhn« an. Dabei konnte man »kriminelle und sozialschmarotzende Ausländer« mit dem Mauszeiger anklicken, für jeden Treffer gab es ein »Rückfahrtticket«. Außer gegen Faust ermittelt die Staatsanwaltschaft noch gegen zwei weitere NPD-Funktionäre, die führend am Wahlkampf beteiligt waren.   hm