Deutsches Haus

Vier Männer beleidigten und schlugen am Nachmittag des 16. November einen Afrikaner im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick. Der 46jährige war im Ortsteil Bohnsdorf unterwegs, als er den Angreifern begegnete. Die Männer beleidigten den Afrikaner zunächst in rassistischer Weise, anschließend schlugen drei Täter mit Stöcken auf den Mann ein. Der Afrikaner zog sich bei dem Angriff zahlreiche Hämatome zu und musste ambulant behandelt werden. Der polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamts ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung. Am 12. November hat das Amtsgericht Dessau-Roßlau Haftbefehl gegen einen 18jährigen Mann erlassen. Er soll am 11. November in Köthen (Sachsen-Anhalt) einen chinesischen Studenten attackiert und verletzt haben. Kurze Zeit später habe er einen weiteren Studenten aus China in einem Supermarkt angegriffen, bedroht und geschlagen. Der 18jährige habe seine Taten damit begründet, dass seine Opfer Ausländer gewesen seien. Das Gericht begründete den Haftbefehl damit, dass vom mutmaßlichen Täter, der »über eine gefestigte fremdenfeindliche Gesinnung« verfüge, »weitere schwere Gewaltstraftaten zu befürchten« seien. Wie der Tagesspiegel am 11. November berichtete, dominiert bei den politisch motivierten Straftaten in Deutschland weiter die rechte Szene. Von Januar bis einschließlich September registrierten die Landeskriminalämter 10 934 rechte Delikte, darunter 537 Gewalttaten. Die Zahlen finden sich in den Antworten der Bundesregierung auf monatliche Anfragen von Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Die Linke) und der Fraktion der Linkspartei. Die entsprechenden Dokumente liegen der Zeitung vor. Der Tagesspiegel geht davon aus, dass die Zahlen angesichts der zu erwartenden Nachmeldungen der Polizei noch steigen dürften. In den Angaben zu den drei Quartalen sind bisher nur für das erste Halbjahr Nachmeldungen eingearbeitet. Am 10. November berichtete die Mitteldeutsche Zeitung, dass Mitarbeiter des Universitätsklinikums in Halle-Kröllwitz (Sachsen-Anhalt) einen Chefarzt beschuldigen, sich gegenüber Mitarbeitern und Patienten in rassistischer Weise geäußert zu haben. Zudem habe der Arzt eine Dienstberatung im September mit den Worten »Sieg Heil« beendet. Ein von fünf Mitarbeitern unterzeichneter Brief soll bereits am 21. Oktober beim Personalrat der Klinik eingegangen sein. Nach Angaben eines Sprechers der Klinik sei das Schreiben jedoch erst am 8. November bei der Klinikleitung eingetroffen. In dem Schreiben berichten die Mitarbeiter, der Chefarzt habe einen asiatischen Arzt als »Reisfresser« bezeichnet, einen arabischstämmigen Patienten soll er als »zukünftigen Terroristen« beleidigt haben. Das Universitätsklinikum teilte der Mitteldeutschen Zeitung mit, dass mittlerweile ein internes Ermittlerteam eingesetzt worden sei. Mitarbeiter würden befragt, danach werde der Klinikvorstand über das weitere Vorgehen bezüglich des Chefarztes entscheiden.   MM