I prefer not to

»Habemus Papam«. Vielleicht wollten all die Päpste nie Papst werden. Diese Überlegung liegt »Habemus Papam«, dem neuen Film des italienischen Regisseurs Nanni Moretti, zugrunde. Was wäre, wenn der Job des Papstes gar kein Traumjob, sondern bloß eine elende Bürde wäre? Die Umsetzung dieser schlichten Idee ist eindrucksvoll. Sie funktioniert tatsächlich. Morretti schildert, wie der neue Papst im Vatikan gewählt werden soll, und all die Bischöfe wollen den Job gar nicht. Zu viel Verantwortung. Zu viel Stress. »Lieber Gott, bloß nicht ich«, beten sie. Und der, der dann gewählt wird, haut einfach ab, da hilft dann auch kein Psychologe mehr. »Ein Papst büxt aus«, so heißt der Untertitel des Films auf Deutsch, und der Titel trifft die Situation ganz gut. Nanni Moretti, der in vielen seiner Filme die Hauptrolle spielt, hat die Papstrolle an Michel Piccoli vergeben. Der spielt den Ausreißer auf Selbstfindungstrip, und die Rolle ist bei ihm bestens aufgehoben. Nanni Morretti gelingt eine lustige Papstkomödie, die wohl erste überhaupt. AHA