Der Langsamste der Langsamen

Theo Angelopoulos. Die Umstände des Todes des griechischen Regisseurs sind etwas bizarr. Der 75jährige befand sich gerade bei Dreharbeiten. Er wollte eine Straße überqueren und wurde dabei von einem Motorrad erfasst und in einen vier Meter tiefen Graben geschleudert. Das erinnert an ähnlich tragische Todesumstände wie etwa bei Jörg Fauser oder Nico, allerdings war Angelopoulos im Vergleich mit diesen ja geradezu in einem biblischen Alter. Mit dem Regisseur ist einer der Hauptvertreter des europäischen Arthaus-Kinos gestorben, ein echter Cineasten-Regisseur, dessen Filme für Menschen, die Kino nicht nur als Kunst verstehen, eher schwer erträglich sind. Angelopoulos war klassisches Gegengift gegen Hollywood, seine Filme waren langsam und zäh und oft erst nach knapp drei Sunden zu Ende. Harvey Keitel, Bruno Ganz, Michel Piccoli und viele andere Stars konnte der Außenseiter für seine Filme gewinnen, und das, obwohl mit diesen nicht viel Geld zu machen war. Vorige Woche ist Theo Angelopoulos verstorben.   AHA