Die Reaktion

Fast alle Beiträge rund um Grass und Israel wurden in dieser Woche auf unserer Facebook-Seite heftig geliked. Es gab aber auch noch andere Themen. Daniel E. kritisierte die Filmbesprechung zu »Iron Sky« (14/2012): »Finde den Artikel schwierig. Der Film ›Iron Sky‹ kam mir wie eine 1 1/2-stündige Rehabilitierung faschistischer Ästhetik vor, bei der vor allem die USA gedisst wurden. Die Nazis vom Mond waren im Endeffekt eine Kampftruppe neben anderen und bei der Bombardierung des Mondes wurde wohl auch nicht zufällig nahezu ausschließlich die Tötung unschuldiger Frauen und Kinder gezeigt, was Assoziationen an eine bestimmte Lesart von Ereignissen, die mal in Dresden stattfanden, weckte. Das alles zusammen und die ständige Erwähnung des N-Wortes machte es dann auch nicht verwunderlich, dass ich zusammen mit Thor-Steinar-Typen im Kino saß, die das Ganze nicht gerade schlecht fanden.« Sergé B. kommentierte den Artikel »Walking while black« (14/2012): »Dass der Fall in den USA die Debatten auch deswegen auslöst, weil der Tathergang längst noch nicht so geklärt ist, wie der Autor behauptet, muss man dann halt in der FAZ nachlesen.« Und per E-Mail erreichte uns ein Lob von Arno W. zum Interview mit Marion Böker zum »Fall Alex« (14/2012): »Das Interview ist sehr gelungen, so schafft ihr es immerhin bisher als einzige, jemanden aus dem Umfeld des Kindes zu Wort kommen zu lassen. Das ist umso bedeutender, als dem Kind bei dem Verfahren kein Gehör verschafft wurde, was laut Gesetz (§ 158 FamFG) eigentlich in solchen Fällen, wenn es sich um Sorgerechtsstreitigkeiten und Kindeswohlgefährdungen handelt, Standard ist. Oder in anderen Worten: Das Gericht hat in seinem Urteil, das im Netz inzwischen nachgelesen werden kann und sowohl von Juristen als auch Transsexuellen heftig kritisiert wird, vermutlich sehr, sehr große Verfahrensfehler gemacht und inhaltlich nur tendenziell reaktionäre wissenschaftliche Meinungen zugelassen. Andere wichtigere Meinungen (wie die des Kindes) und andere, deutlich abweichende Stellungnahmen zu Transsexualität wurden ignoriert.«