»I lach mia krank!«

Seit April gilt in Bayern das erste Freiluft-Rauchverbot Deutschlands: auf staatlich betriebenen Passagierschiffen. Der zuständige Finanzminister Markus Söder (CSU) begründet dies unter anderem mit dem Gesundheitsschutz von Pendlern und zweifelhaften Studien zum Passivrauchen. Juristisch und öffentlich besonders engagiert bekämpft der Verein zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur (vebwk.com) das Verbot. Jungle World sprach mit dessen Landesvorsitzenden Franz Bergmüller.

Grüß Gott, mit den Rauchverboten wird’s ja heuer immer absurder, jetzt gibt es auch eines auf dem Ammersee?
I lach mia krank! Ich wohne am Ammersee, da fahren keine Linienpendler, die die Schiffe zur Arbeit nehmen müssen, wie der Söder behauptet, sondern nur Touristen auf Ausflug. Der Söder soll mal die Kirche im Dorf lassen, der spinnt doch restlos. Die meisten Bayern sagen eh zu diesen ganzen Verboten: Ihr könnt’s uns am Arsch leck’n! Aber da ist eine »Gesundheitsbewegung« am Werk, mit diesem Frankenberger von der ÖDP und den Grünen. Der Söder und sein Vorgänger haben diese Geister gerufen, und jetzt werden’s die nimmer mehr los. Und sowieso, nicht mal die ach so puritanischen Amerikaner sind so schlimm: Ich war grad auf Kreuzfahrt in der Karibik, auf dem Oberdeck darf da jeder rauchen, jeder!
Nichtraucherschutz auf einem offenen Deck mit Seebrise klingt ja per se deppert, gell!?
Genau, ohne Not, ohne Tugend is des! Und in Wirklichkeit geht’s diesem Herrn Söder doch nur um die nächste Wahl, der will sich beliebt machen. Mit Kindergesundheitsschutz vor Rauchern argumentiert der ja absurderweise, dass i net lach. Dieser Typ will Ministerpräsident werden, wie seine Gottheit, der Franz Josef. Aber der meinte: Everybody’s darling is everybody’s Depp! Nur an die grüne Klientel will der Söder ran!
Was wird bloß aus dem sinnenfrohen Bayern? Ein ZDF-Journalist bezeichnete Frankenberger gar als »Jungfaschisten« …
Auf jeden Fall ist dieser Frankenberger ein Volkserzieher, wie in der DDR. Aber die meisten Bayern, die wollen nicht bevormundet werden durch solche Leute. Des Rauchverbot in der Gastronomie hat ja schon etliche Existenzen gekostet. Aber unser Verein hat 25 000 Mitglieder, 1 000 davon Gastwirte, im Moment lauft’s noch unser Musterprozess, um des Rauchen in geschlossenen Clubs in Gastwirtschaften zu erhalten. Auch das wurde ja untersagt, nachdem die da oben gemerkt hatten, dass sich eh keiner ans Rauch­verbot hält, auf’m Land net amal die von derer CSU net. Aber des Rauchen im Hof vom Münchner Hofbräuhaus zu verbieten, des traut auch der Söder sich net.