Gestorben I

Robin Gibb. Es ist schon kurios mit den Bee Gees. Die australische Band ist fast so bekannt wie die ganz Großen aus der goldenen Ära des Pop, wie die Stones, die Beatles oder die Beach Boys. Dennoch rümpft der aufrechte Rockkritiker bei der Musik der drei Brüder schnell die Nase und junge Bands von heute geben lieber den Falsettgesang von Brian Wilson als den von Robin Gibb als Einfluss auf das eigene Schaffen an. Die Verachtung, die den Bee Gees immer entgegenschlug, muss wohl etwas mit deren Rolle in der Disco-Ära zu tun haben. Sie haben den Soundtrack zu »Saturday Night Fever« geschrieben und Disco damit Ende der Siebziger zum kommerziell dominierenden Sound gemacht, das hat ihnen der Rockkritiker bis heute nicht verziehen. Dabei haben die Bee Gees schon in den Sechzigern goldene Popsongs aufgenommen, die sich hinter so manchem Werk der Beatles nicht verstecken müssen. Nach dem Tod von Maurice Gibb 2003 ist vorige Woche nun auch Robin Gibb verstorben. AHA