Deutsches Haus

Am frühen Morgen des 22. Juni rempelte ein 23jähriger Kosovare in der Münchener Innenstadt (Bayern) versehentlich einen 53jährigen Deutschen an. Dieser beleidigte den jungen Mann daraufhin mit den Worten: »Hau ab, du Scheißausländer!« Als der 23jährige den Deutschen daraufhin als »Scheißnazi« bezeichnete, schlug dieser ihm zweimal mit der Faust gegen den Kopf. Als Polizeibeamte am Ort der Auseinandersetzung eintrafen, trat der 53jährige den Kosovaren zudem. Wie die Abendzeitung berichtete, ermittelt nun die Staatsschutzabteilung im Polizeipräsidium München. Ebenfalls am 22. Juni beleidigten Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma in Neuwied (Rheinland-Pfalz) mehrere nichtweiße Jugendliche auf rassistische Weise und verwehrten ihnen den Eintritt zu einem »Public-Viewing-Bereich«, in dem das EM-Spiel der deutschen Mannschaft gegen Griechenland gezeigt wurde. Einem Schüler wurde der Zugang mit der Begründung verweigert: »Weil du schwarz bist.« Von einem anderen Jugendlichen verlangte das Sicherheitspersonal, zwei deutsche Gedichte aufzusagen, um Einlass zu erhalten. Dies geht aus Aussagen hervor, welche die betroffenen Personen gegenüber der Rhein-Zeitung gemacht haben. Die Staatsanwaltschaft Koblenz ermittelt in der Sache. Ein polizeibekannter Neonazi bedrohte am Abend des 22. Juni in München (Bayern) einen Italiener. Die Männer befanden sich in der U-Bahn, als der 45jährige Deutsche sich zunächst eine Strumpfmaske überzog. Dann trat er an den Italiener heran, zückte ein Messer und forderte ihn auf, die U-Bahn zu verlassen. Dieser wechselte daraufhin das Abteil, der Neonazi stieg in die S-Bahn um. Als herbeigerufene Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes den 45jährigen kontrollierten, um ihn dann der Bundespolizei zu übergeben, zog er erneut ein Messer und versuchte, es einem Wachmann in den Kopf zu rammen. Dieser konnte sich jedoch ducken und entging so einer Kopfverletzung. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, gab der Neonazi später auf der Polizeiwache »Sieg Heil«-Rufe von sich. Er sitzt nun in Untersuchungshaft. Am frühen Morgen des 21. Juni klingelte ein Unbekannter beim Gemeindediener der Synagoge in Regensburg (Bayern) und beschimpfte diesen über die Sprechanlage in antisemitischer Weise. Nach Angaben der Mittelbayerischen Zeitung kletterte ein weiterer Mann über die Grundstücksmauer des Gemeindehauses, in dessen oberem Stockwerk die Familie des Gemeindedieners wohnt. Dessen Sohn begab sich nach der Beschimpfung an der Sprechanlage in den Innenhof der Synagoge, wo er Zeuge wurde, wie der Eindringling an die Tür des Gebetssaals urinierte. Der außerhalb des Grundstücks verbliebene Unbekannte skandierte dann »Sieg Heil« und »Freies Palästina«. Als der Sohn des Gemeindedieners drohte, die Polizei zu rufen, flüchteten die beiden Männer. Kriminalbeamte stellten Urinspuren und Fingerabdrücke sicher.   MST