Deutsches Haus

Am 3. Juli berichtete die Saarbrücker Zeitung über den Fall eines 18jährigen Afghanen, der derzeit in einer Wohngruppe für »unbegleitete minderjährige Flüchtlinge« im Saarbrücker Stadtteil Burbach (Saarland) lebt. Gegen ihn wird wegen illegaler Einreise ermittelt. Seine Abschiebung nach Italien steht unmittelbar bevor. Er wurde in der Vergangenheit bereits zweimal gemäß der Dublin-II-Verordnung nach Italien abgeschoben, wo er 2010 in die EU eingereist und erstmals von den Behörden registriert worden war. Wegen der katastrophalen Lage für Flüchtlinge in Italien war der damals 17jährige nach Deutschland geflohen. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge lehnte seinen Asylantrag jedoch ab. Nach den beiden ersten Abschiebungen, in deren Folge er in Italien in Obdachlosigkeit geraten war, kehrte er wieder nach Deutschland zurück. Nun hat er »Angst, dass bald wieder Beamte der Bundes­polizei vor der Tür« stehen, schreibt die Zeitung. Am frühen Morgen des 30. Juni beleidigte ein 27jähriger in einer Berliner U-Bahn eine 32jährige Frau afrikanischer Herkunft auf rassistische Weise. Zudem zeigte er den Hitlergruß. Als er den Zug am U-Bahnhof Hermannplatz verließ, beschimpfte er einen Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes mit rassistischen Sprüchen. Wie der Tagesspiegel berichtete, widersetzte sich der Mann der Feststellung seiner Personalien und versuchte, herbeigerufene Beamte zu treten. Gegen den 27jährigen wurden Strafermittlungsverfahren unter anderem wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Beleidigung eingeleitet. Wie die Berliner Polizei mitteilte, beschmierten Unbekannte in einem Wohnhaus im Ortsteil Schöneberg zwei Wohnungstüren mit Hakenkreuzen. Mieter des Hauses entdeckten die Schmierereien am Morgen des 28. Juni. In den Wohnungen, an deren Türen die Hakenkreuze hinterlassen wurden, leben Juden. Der Staatsschutz ermittelt. Wie Zeit Online berichtete, zog vor dem Spiel der deutschen Fußballnationalmannschaft gegen Italien während der Europameisterschaft am 28. Juni eine Gruppe von bis zu 30 Jugendlichen durch den Berliner S-Bahnhof Friedrichstraße. Mehrere von ihnen hoben dabei den rechten Arm zum Hitlergruß und grölten »Sieg Heil« und »Ausländer raus«. Erst als alarmierte Polizeibeamte kurz darauf im Bahnhof eintrafen, unterließen die Jugendlichen die Rufe. Nach dem Spiel, das die deutsche Mannschaft verlor, kam es in Wuppertal (Nordrhein-Westfalen) zu Ausschreitungen. Als Anhänger der italienischen Mannschaft mit einer großen Italien-Fahne durch die Stadt ziehen wollten, versuchten deutsche Fans, ihnen diese zu entreißen. Die Polizei musste einschreiten. Wie Der Westen berichtete, warfen deutsche Fans zudem Spaghetti auf feiernde Anhänger der italienischen Mannschaft und beschimpften diese mit ausländerfeindlichen Parolen. Die Polizei nahm in der Stadt insgesamt 27 Menschen vorläufig fest und erließ 18 Strafanzeigen.   MST