Krasser Trip

Mars Volta. Den Stil von The Mars Volta »Progressive Rock« zu nennen, ist eine Verharmlosung des sechsdimensionalen Klangstrudels, den die fünf Musiker zusammenrocken. Wer Jazz, Krautrock, Carlos Castañedas Mescalito und das ganze verrückte Hippiezeug nur aus den Legenden seiner Ahnen kennt und trotzdem die Zukunft liebt, kann ganz ohne Einwurf psychotroper Drogen mit Mars Volta auf eine Reise durch eine Zauberlandschaft wie auf Pandora in »Avatar« gehen. Manchmal wünscht man sich, aus dem Purpurfluss wieder auftauchen zu können, so ein Trip ist anstrengend. Gegen die Performance von Cedric Bixler-Zavala ist Robert Plant ein Knäckebrot. Unmöglich, dass Omar Rodríguez-López einfach nur Gitarre spielt. Aber zu schön ist es doch, und man schwankt und zuckt bis zum Ende mit durch die musikalische Überforderung. Zum Runterkommen braucht es erstmal Stille und Regen. Man steht vorm Konzertsaal Huxleys neben dem Edeka und muss sich wieder entscheiden zwischen Schnitzel und Braten. Nein, danke.   NT