Und hoch den Arm

Jonathan Meese. In Bayreuth hat man gerade erst mit großem Tamtam einen russischen Tenor verabschiedet, weil ein paar Tage vor dem geplantem Auftritt Videos auftauchten, die zeigen, dass sich der Sänger vor vielen Jahren mal ein Hakenkreuz auf die Brust hat tätowieren lassen. Dieses Tattoo hat der auch als Schlagzeuger in einer Metalband agierende Star freilich längst überstechen lassen, er spricht von einer »Jugendsünde«. Aber, so die Verantwortlichen in Bayreuth, noch mehr Hakenkreuze will man nicht bei diesen Festspielen, deren Geschichte schon genug Hakenkreuze zu bieten hat. Wie aber passt dazu die Meldung, dass der Berliner Künstler Jonathan Meese verpflichtet wurde, 2016 den »Parsifal« in Bayreuth zu inszenieren? Meese ist kein Nazi, wirklich nicht, allein schon deswegen, weil er zwar die Diktatur fordert, aber eben bloß die Diktatur der Kunst. Ein notorischer Hitlergruß-Zeiger ist er schon. Ständig geht bei ihm der rechte Arm hoch. Wie will man da verhindern, dass er das auch in Bayreuth tut?   AHA