Lesbische Liebe im Iran

»Sharayet«. Es bleibt rätselhaft, warum aus dem Iran immer wieder die eindringlichsten Filme kommen, die man sich überhaupt vorstellen kann. Trotz Repression und Zensur. Auch »Sharayet – Eine Liebe in Teheran« von Maryam Keshavarz ist so ein Kinowunder, das jetzt von der Edition Salzgeber auf DVD veröffentlicht wurde. Man taucht ein in eine geheimnisvolle Welt aus Partyexzessen und erlebt die erwachende les­bische Liebe zwischen zwei Mädchen, die von allen Seiten misstrauisch beäugt wird. Der Film hat all das, was man von anderen iranischen Meisterwerken kennt: die genaue Schilderung von Milieus und die Beschreibung der Auswüchse des religiösen Fanatismus, der alles Säku­lare und jeden Freiheitsdrang in einem zerrissenen Land zu erdrücken droht, das ein echter Überwachungsstaat ist. Am erstaunlichsten aber wirkt die teilweise fast schon softpornographische Darstellung der lesbischen Liebe. Diese Mischung macht »Sharayet« zu einem wirklich herausragenden Film.   AHA