Planet Pussy I

Punk. Und plötzlich reden wieder alle von Punk. Oder von Punkrock. In den Youtube-Clips von Pussy Riot sieht man die Frauen mit ihren Strumpfmasken, die extrem rumpeligen Krach machen und die Texte herausschreien. Punk halt. Bei uns toter als tot und politisch völlig unbrauchbar geworden. Außer für Nazirockbands. Pussy Riot aber haben dem Punk eine späte Ehrenrettung verschafft und eindrücklich bewiesen: In einem bestimmten Kontext kann auch der gute alte Punk noch etwas bewirken. Bei uns würde eine Punkband, die in der Kirche spielt, vom Pfaffen noch dafür gelobt werden, dass die Jugendlichen endlich mal was anderes machen, als bloß ihr Facebook-Profil upzudaten. In Putin-Russland dagegen fordern drei schlecht gespielte Akkorde Staat und Kirche heraus, wie das nicht einmal die Sex Pistols in ihren besten Zeiten geschafft haben. Und die Sache hat noch sehr viel mehr Potential. Punk im Iran, Punk in Nordkorea, wir glauben dran. Denn: Punk’s not dead.   AHA