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Endlich ist es so weit. Die Redaktion sitzt auf gepackten Koffern, um sich in jenem »im Grunde orientalischen Land«, wie es der ehemalige französische Staatspräsident Valérie Giscard d’Estaing so charmant ausdrückte, zu verlustieren und für die kommende Ausgabe Ihrer Lieblingszeitung in den sonnigen Gefilden am Mittelmeer zu recherchieren. Dort, wo die faulen Pleitegeier bereits in jugendlichem Alter ihre Renten verprassen, die sie sich nur mit unserem Geld, das sie frech erpressen, leisten können. Und statt ihrem edlen deutschen Wohltäter in ewiger Dankbarkeit verbunden zu sein, verweisen sie unverschämt auf irgendwelche längst vergessenen Verbrechen aus der grauen Vorzeit des vergangenen Jahrhunderts, um mit der Nazikeule um sich schlagend noch mehr Geld aus uns allen herauszuquetschen. Denn deutsche Wertarbeit, auf der aller Wohlstand weltweit beruht, ist den Schlawinern und Schlawinerinnen dort so fremd wie einem Wal das Eierlegen. Gar nicht fremd hingegen sind ihnen die fatalen Angewohnheiten, bei jeder Gelegenheit sich der Arbeit zu entziehen (sogenannte Generalstreiks), auf die Straße zu rennen und sich lauthals über Gott und die Welt zu beschweren (sogenannte Demonstrationen) und die wohltätigen Institutionen des Staats, die sich mit der Waffe in der Hand um die innere Sicherheit verdient machen, übelst zu verunglimpfen (»Bullen, Schweine, Mörder«).
Nicht zuletzt dieser kleinen deutschen Erzählung, die sich hierzulande wachsender Beliebtheit erfreut, wird sich die Redaktion Ihrer Lieblingszeitung widmen, um sie gebührend zu würdigen. Dafür sind ein wenig Zeit und ein bisschen Platz vonnöten. Die kommende Ausgabe, die zu großen Teilen in der Stadt erstellt wird, in die Eulen zu tragen völlig überflüssig ist, wird folglich eine Doppelnummer sein, und sie wird in zwei Wochen erscheinen. Da beißt die Maus keinen Ariadnefaden ab.