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Kaum ist man mal ein paar Tage nicht zu Hause, da tanzen zwar nicht die Mäuse auf dem Tisch, aber die Systemadministratoren liegen darunter. Nicht etwa besoffen, wie Sie vielleicht denken, nein, sie verknoten hier ein Drähtchen, ziehen da ein Steckerchen, stöpseln da Dinge ein und andere aus und vor allem, das war diesmal unser Überraschungspaket: Sie laden neue Programme in unser Netzwerk. So segnete während unseres Aufenthalts in Athen unser geliebtes PHP in Berlin das Zeitliche. Uns werden diese drei Buchstaben, von denen niemand weiß, wofür sie stehen (falls es sich denn überhaupt um eine Abkürzung handeln sollte) zeitlebens im Gedächtnis bleiben. Sätze wie »Hast du denn mal im PHP geguckt?«, »Steht im PHP« und vor allem »Wenn’s nicht im PHP steht, dann weiß ich’s auch nicht« werden wir vermissen.
Das PHP war unser gemeinsames Adressverzeichnis, und das ist neben der Abokartei so ziemlich das einzige Kapital, das wir besitzen. Nun ist das Adressverzeichnis natürlich nicht gelöscht oder an die Konkurrenz verkauft worden, es wurde von unserem emsigen Systemadministrator durch ein moderneres »Tool« ersetzt. Das hört auf den Namen »Group Office«, und das ist natürlich eher unpraktisch. »Hast du mal ins Group Office geguckt?« wird so schnell niemandem über die Lippen gehen.
Außerdem hat sich nach unserer Rückkehr eine neue Fraktionierung in unserer ohnehin schon immer sehr heterogenen officegroup ergeben. Es wird jetzt streng zwischen »echten Rauchern« und »Gastrauchern« unterschieden. Erstere sind solche, die nicht nur rauchen, sondern auch in ihrem Rauch sitzen und arbeiten wollen. Gastraucher hingegen gehen in das ein­zige Raucherzimmer, wo die echten Raucher schuften, um dort einer Laune nachzugeben und sich mal eben eine Freizeitfluppe anzustecken. Jetzt mit dem nahenden Winter und der schwierigeren Belüftung gibt es ein neues Gesetz des Dschungels: Im Raucherzimmer dürfen nur noch echte Raucher rauchen, Gastraucher müssen sich irgendwo sonst ein Plätzchen suchen. Dies ist aber nicht etwa eine Initiative chauvinistischer Kultraucher, die sich von schäbigen Pseudorauchern abgrenzen wollen, sondern eine der einzigen tapferen Nichtraucherin im Raucherzimmer, die sich einfach ein bisschen weniger Qualm an ihrem Arbeitsplatz wünscht. Nun fragen sich die Nichtraucher, wo die Gelegenheitsraucher seitdem immer paffen gehen. Noch niemand hat sie dabei beobachtet, irgendwo muss eine Nische, ein Rauchernest, ein Schulklo, ein Loch in der Wand oder was auch immer sein, das nicht alle kennen. Wir halten Sie auf dem Laufenden!
Ach so, dies noch: Vom 10. bis 14. Oktober können Sie uns in Frankfurt am Main auf der Buchmesse besuchen: Halle 4.1, Stand D 129. Ist aber alles Nichtraucherzone, offiziell...