Mächtig und erhaben

Würdige Stonerrock-Platten erscheinen leider ziemlich selten. Das Genre lebt durchaus, es gibt einige Bands, die sich diesem zugehörig fühlen, doch meist fehlt ihnen der letzte Wumms, um sie tatsächlich in einem Atemzug mit Kyuss oder Electric Wizard, den Gesalbten des Stonerrock, nennen zu können. Dass nun ausgerechnet eine Band aus Italien, wo bisher nicht viel brauchbarer Rock herkam, auf ihrem neuen Album alles abliefert, was man so als Stonerrock-Fan braucht, ist da ziemlich erstaunlich. »Oro: Opus Alter« von Ufomammut ist dabei nicht nur extrem heavy, sondern auch ziemlich verdrogt. Man hört diese bleischweren Riffs, die einen wirklich wegpusten, um sich schon im nächsten Moment in irgendwelchen psychedelischen Soundsphären zu verlieren, bei denen man ganz automatisch zur Bong greifen möchte. Aus Doom, Sludge und Stoner haben Ufomammut ein echtes Monster von Album geschaffen, das jetzt schon in die ewige Top Ten des brachialen Zeitlupenrocks gehört. Beeindruckend ist auch, wie voluminös die Produktion klingt. Gitarre, Schlagzeug, Bass, mehr gibt es hier eigentlich kaum, außer, dass jeder aus dem Trio auch mal ein wenig schreien darf. Aber das Ergebnis, das diese Minimalbesetzung hier abliefert, klingt so fett, dass es einen schon bei niedriger Lautstärke in der Magengegend wohlig kitzelt. Und natürlich hört man so eine Platte sowieso extrem laut.

Ufomammut: Oro: Opus Alter (Neurot)