Ruhe sanft

Andy Williams. Die Sixties waren bekanntlich eine wilde Zeit. Die Beatles, Jimi Hendrix, Hells Angels, Woodstock. Vielen war das natürlich zu wild, sie konnten mit dem Begehr, die bürgerliche Gesellschaft auch musikalisch auszuhebeln, gar nichts anfangen. Aber auch wer sich weiterhin etwas von der heilen Welt vorsingen lassen wollte, der wurde glücklicherweise bedient. Beispielsweise von Andy Williams, der unglaublich erfolgreich damit wurde, wirklich jedem Song die Seele zu rauben und ihn so aseptisch klingen zu lassen wie ein Schlaflied. Mit der Henry-Mancini-Nummer »Moon River« schmalzte er sich zum Erfolg, um dann einen bereits bekannten Song nach dem anderen zu einem wahren Kunstwerk der Belanglosigkeit zu transformieren. Andy Williams war der König des Easy Listening und die amerikanische Antwort auf die Volksmusik, die im Wirtschaftswunderdeutschland so richtig aufblühte. Vorige Woche ist Andy Williams im Alter von 84 Jahren gestorben.   aha