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Reiner Zufall! Wirklich! Oder es liegt daran, dass es Winter wird und kalt und man einfach näher zusammenrückt? Jedenfalls finden derzeit die Brauseworld-Wochen statt. Dass es zwischen den Brauseboys, also den Literaten und Satirikern der berühmten Berliner Lesebühne, und der berühmten Wochenzeitung Jungle World gelegentlich Berührungen gibt, um das Wort Berührungspunkte hier bewusst zu vermeiden, weil es ohnehin spätestens im übernächsten Korrekturgang von unserem aufmerksamen Lektorat im Auftrag der Stilkritik eliminiert würde, das haben Sie vermutlich schon bemerkt. So schaffen wir es zum Beispiel immer mal wieder, den einen oder anderen Boy als Autoren zu gewinnen. Gleichzeitig finden Sie hin und wieder Bücher aus dem Brauseboy-Kosmos bei uns als Abo-Prämie. Es hat sich einfach so ergeben, es gibt weder familiäre noch sexuelle, politische oder wirtschaftliche Verbindungen und Abhängigkeiten zwischen denen und uns. Jedenfalls ist nichts dergleichen bekannt.
Nun aber nahm das zarte Verhältnis vorübergehend doch geradezu unsittliche Züge an. Zuerst machte sich einer unserer Redakteure auf den Weg in den fernen Wedding, um bei den Brauseboys im La Luz als Gastleser aufzutreten. Obwohl von den in Aussicht gestellten 25 000 Euro Vortragshonorar dann auf einmal doch nicht mehr die Rede war, kam er geradezu euphorisiert von der großartigen Show zurück nach Kreuzberg und überlegt seitdem, in den Wedding zu ziehen. An diesem Freitag nun machen sich Heiko Werning, Robert Rescue und Volker Surmann auf den Weg gen Süden, um uns in der Dschungelbar im Neuköllner Laidak ihren Gegenbesuch abzustatten. Also vormerken: 16. November, 20 Uhr, Boddinstraße 42.
Zwischendrin war auch mal wieder einer der Brauseboys, Robert Rescue diesmal, bei uns im Dschungelfunk auf reboot.fm zu Gast. Ja, wir senden immer noch einmal im Monat auf UKW und im Internet, wo Sie die Sendungen auch nachhören können. Und dann haben wir auch noch einen Brauseboy in diesem Heft. Wie gesagt, alles Zufall, dieses zeitliche Zusammenkommen, diese Verdichtung, dieses Geknubbel und Geknäule, dieses Gedränge und Gewühle. Aber grundsätzlich ist das natürlich beabsichtigt: Die Brauseworld ist sicher nicht die schlechteste unter den Welten.
Natürlich haben wir in diesem Heft wieder viele andere spannende Autoren und Themen versammelt, auch jenseits der Weddinger Biosphäre. Aber wenn Sie mal Gelegenheit haben, fahren Sie hin, in den Wedding, es lohnt sich! Auf der, egal, von wo Sie anreisen, sehr, sehr langen Fahrt können Sie in Ruhe in der Jungle World lesen. Viel Spaß!

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Wir danken Sie für den Hinweis. Zwei Buchstaben gingen flöten: Willi »Ente« Lippens heißt der gute Mann! Nr. 45/2012, Seite 2