»Bish Bosch«. Das Jahr geht zu Ende, auch popmusikmäßig läuft jetzt nicht mehr so viel, dachte man eigentlich. Der Markt stellt sich eher auf die jährlich erscheinenden Vorweihnachts-Gesamtwerkboxen ein, die sich so gut unter dem Weihnachtsbaum machen, da dürfte kein neuer Meilenstein des Pop mehr kommen. Ruhige Zeiten also. Zu den halbwegs spannenden Meldungen gehört in diesen Tagen, dass von den Beatles nochmals alles auf Vinyl veröffentlicht wird. Doch plötzlich ist da dieses neue Album von Scott Walker, der beinahe siebzig Jahre alt ist, aber jung und frisch aussieht wie einer, der sich aus einer Weltraumkapsel hat schubsen lassen, um mit Überschallgeschwindigkeit in Richtung Erde zu fallen. Sein neues Album ist so verstörend, phantastisch, unglaublich und unbegreiflich, wie vielleicht nichts vorher Dagewesenes in der Popmusik. Kann man nicht beschreiben, muss man hören. 2012 war das Jahr, in dem »Bish Bosch« erschienen ist, wird man in zehn Jahren einmal sagen. AHA
