2013 I-IV

2013 I

Kraftwerk. Die nach den Beatles vielleicht wichtigste Band aller Zeiten begibt sich im Januar erneut ins Museum. Was bereits im Moma in New York stattfand, soll jetzt auch in Düsseldorf, der Heimat von Kraftwerk, zu sehen sein. In einem Auftrittsmarathon über mehrere Tage werden Kraftwerk ab dem 11. Januar in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen nacheinander einschlägige Kraftwerk-Alben aufführen. Für Kraftwerk-Fans ist das natürlich ein Spektakel sondergleichen, auch wenn inzwischen nur noch Rolf Hütter als letztes der wirklich wichtigen Mitglieder der Band übrig geblieben ist. Allerdings ist es auch egal, wer gerade Mitglied der Band ist, da es ja um Mensch-Maschinen geht, um die mechanischen Puppen, die weit wichtiger sind als Wesen aus Fleisch und Blut. Im Moma waren die Konzerte innerhalb weniger Stunden ausverkauft und die schlechte Nachricht ist, dass alle acht Konzerte in Düsseldorf ebenfalls bereits ausverkauft sind.   aha

2013 II

Conny Plank. Kraftwerk kamen vom Krautrock, um dann Musik für die Zukunft zu machen. Bei Conny Plank war es ähnlich. Der Mann wurde zum prägenden Produzenten des Krautrock in den Siebzigern, aber auch zum Paten von Ambient, und selbst die New Wave der frühen Achtziger hat ihm so einiges zu verdanken. Conny Plank, der Mann und sein Werk, soll nun ausgiebig gewürdigt werden auf einer Vier-CD-Box, die im Februar bei Grönland, dem Label von Herbert Grönemeyer, erscheinen wird. Normalerweise werden nur Produzenten der Größenordnung Joe Meek und Phil Spector mit derart umfangreichen Hommagen geehrt, aber Conny Plank, der im Alter von 47 Jahren viel zu früh gestorben ist, hat sich diese Werkschau eben genauso redlich verdient. Den motorischen und bis heute wegweisenden Sound von Neu! hat er produziert, aber auch den Elektropunk von DAF, nicht zu vergessen diverse Hits internationaler Stars wie Ultravox, Eurythmics und so weiter.   aha

2013 III

»The Master«. Paul Thomas Anderson knüpft bei »The Master«, der Mitte Februar bei uns zu sehen sein wird, da an, wo er mit »There Will be Blood« aufgehört hat. Also bei epischem Schauspielerkino, das einen immer ein wenig an »Lawrence von Arabien« erinnert. Dieses Mal darf Joaquin Phoenix in einem Anderson-Film zeigen, was für ein Method-Acting-geschulter und teilweise etwas überambitioniert wirkender Überschauspieler er ist und Philip Seymour Hoffman ist sowieso gut wie immer. »The Master« wurde angekündigt als Andersons Scientology-Film, als eine Art Ron-Hubbard-Biopic. Das aber ist der Film nicht geworden. In der Geschichte gibt es so manche Ähnlichkeiten mit zu Hubbards Leben, aber letztlich orientiert sich der Film doch nur recht vage an Scientology. Das ist gut, weil der Film wirklich viel mehr ist als ein Biopic. Das ist aber auch nicht so gut, weil man am Ende etwas ratlos ist und nur schwer dahinterkommt, was der Film denn eigentlich überhaupt will.   aha

2013 III

Club Transmediale. Alle Jahre wieder findet in Berlin mit dem »Club Transmediale« das Festival für experimentelle Musik aller Art statt. Dieses Jahr vom 28. Januar bis zum 3. Februar. Verschiedene Berliner Locations, vom Hebbel am Ufer bis zum Berghain, werden in das Spektakel einbezogen. Zu sehen und zu hören gibt es die unterschiedlichsten musikalischen Spielarten vom Post-Dubstep von Andy Stott bis hin zum Post-Doom von SunnO))). Im Rahmenprogramm gibt es diverse Panels zum Thema experimentelle Musik und ihre Produktionsbedingungen. aha