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Schluss mit dem Schwarzweißdenken! Ab jetzt ist die Jungle World durchgängig farbig. Einige Kollegen wollten sofort alles umschmeißen und à la Villa Kunterbunt alles grell anpinseln. Nicht nur Fotos, auch das Papier und die Schrift und überhaupt alles sollte vollgekleckst, koloriert und zum Leuchten gebracht werden. Manchmal sind Redakteure eben wie kleine Kinder. Leg’ ihnen ein paar Malstifte hin, schon kritzeln sie munter drauflos. Zum Glück aber sind Layouter aus ganz anderem Holz geschnitzt. Sie fragen nicht, kriegt man noch 1 000 Zeichen auf die Seite gequetscht, sondern sie fragen: Wie sieht das dann aus? Und will man das, dass das so aussieht? Und recht haben sie. Sie sind schließlich irgendwie auch unsere Ästhetikbeauftragten, unsere Schönheitswächter. So wie die Redakteurinnen und Redakteure und das Lektorat beständig am Stil der Texte feilen, feilen sie an der Erscheinung. Denn dass Form und Inhalt nicht zu trennen sind, wissen Sie als Jungle World-Leserin oder -Leser natürlich. Diesmal wurde die Zeitung übrigens zum ersten Mal von unserer neuen Druckerei in Pinneberg gedruckt. Wir sagen Hallo den neuen Kolleginnen und Kollegen! Auf gute Zusammenarbeit!
Jedenfalls: Wie schon Paul McCartney und Stevie Wonder wussten: Ebony and ivory live together in perfect harmony, wir sind schließlich nicht die Bunte. Zwar gibt es jetzt im Rahmen unserer fürs neue Jahr geplanten Selbstoptimierung (ist ja – nicht nur auf den Thema-Seiten – auch Schwerpunkt dieser Ausgabe) deutlich mehr Farbe im Heft, aber die Layouterinnen und Layouter haben mit ihrem kühlen Blick für Eleganz und Sachlichkeit Sie und uns davor bewahrt, dass gleich das ganze wohldurchdachte und preisgekrönte Layout beliebig durcheinandergewirbelt und die Jungle World zu einem knatschbunten Wimmel-Kinderbuch wurde.
Übrigens: Dass unsere Abo-Kampagne derart einschlägt, hat uns selbst überrascht. Kaum verschenken wir Zapatisten-Kaffee, schon machen sich 40 000 Postmayas im lakandonischen Dschungel auf den Weg. »Keine Waffen für El Salvador«, fordert unser Subkommandante Markus bekanntlich, dass es dafür aber Strickmützchen auf Mexiko regnete, damit haben wir nicht gerechnet. Wie auch immer: Wenn Sie auch noch an der Revolution teilnehmen wollen: Bis zum 6. Januar läuft unsere Abo-Aktion, siehe Seite 20!
So. Haben wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, eigentlich schon ein schönes neues und farbenfrohes Jahr 2013 gewünscht? Dann sei dies hiermit geschehen. Küsschen und bis nächste Woche!