Deutsches Haus

Wie die Schweriner Volkszeitung berichtete, haben Unbekannte am 23. Januar ein Ausstellungsplakat am Max-Samuel-Haus in Rostock (Mecklenburg-Vorpommern) beschmiert, das die Stiftung Begegnungsstätte für jüdische Geschichte und Kultur in Rostock beherbergt. Ein Mitarbeiter des Hauses sprach von einer »gezielten antisemitischen Provokation wenige Tage vor dem Holocaust-Gedenktag«. Der Ful­daer Zeitung vom 23. Januar zufolge stand in Fulda (Hessen) ein 27jähriger Fußballfan aus Chemnitz vor Gericht. Dieser hatte auf dem Heimweg von einem Auswärtsspiel des Chemnitzer FC bei Kickers Offenbach im vergangenen Jahr auf dem Bahnhofsvorplatz mehrere Jugendliche lautstark mit rassistischen Schimpfwörtern beleidigt. Der Richter am Amtsgericht Fulda sah die Schuld des Angeklagten als erwiesen an und drohte mit einer drei­monatigen Haftstrafe wegen Beleidigung. Gegen eine Zahlung von 200 Euro an die Anne-Frank-Stiftung wurde das Verfahren jedoch eingestellt. In einem Interview mit der Bild-Zeitung berichtete ein junger Mann, der in der Kreisliga Zwickau (Sachsen) Fußball spielt, von regelmäßigen rassistischen Beleidigungen. Bei jedem zweiten Spiel werde er angefeindet. Insbesondere wurde ein Vorfall vom 25. November 2012 genannt, bei dem ihn ein Spieler des SG Trünzig 44-04 rassistisch beleidigte und danach äußerte, er würde einem »Schwarzen« nicht die Hand geben. Die Frankfurter Rundschau berichtete am 22.Januar über NS-Symbole in hessischen Gefängnissen. Alleine in der JVA Wiesbaden stehen demnach 24 von 280 Häftlingen wegen »verdächtiger Tätowierungen, ihrer Musik- und Literaturwünsche und ihrer Äußerungen« unter besonderer Beobachtung. Zudem wurde berichtet, dass seit dem Jahr 2000 mindestens sechs Anzeigen gegen Häftlinge wegen »rechtsextremer Straftaten« erstattet wurden, die sie hinter Gittern begangen hatten. Wie die Zeitung Neues Deutschland berichtete, wurde am 20. Januar am S-Bahnhof Frankfurter Allee im Berliner Stadtteil Friedrichshain ein Mann aus Angola von zwei Männern rassistisch beleidigt und mit einem Messer bedroht. Die Polizei konnte die Täter in der Nähe des Bahnhofs aufgreifen. Am 18. Januar kam es bei einem Verbandsligaspiel im Handball zwischen dem HSC Eintracht Recklinghausen und dem SV Westerholt in Recklinghausen (Nordrhein-Westfalen) wiederholt zu rassistischen Beleidigungen gegen den Recklinghauser Spieler Levent Cengiz. Wie die WAZ berichtete, forderte der Hallensprecher mehrfach erfolglos, die Beschimpfungen zu unterlassen. Ein Vertreter der Fans versuchte die Beleidigungen durch »überkochende Emotionen« zu erklären.   IK