The body burnt away

Jason Molina. Die Musikpresse hat es bis heute versäumt, Jason Molina als verkanntes Genie neben Bill Callahan, Vic Chesnutt oder Neil Young zu stellen. Es mag an seiner Schwermut gelegen haben, der Dunkelheit seiner spärlich instrumentierten Balladen. Oder an seiner Zurückhaltung. Molina, geboren 1973 in Lorain, Ohio, veröffentlichte mit seinen Projekten Songs: Ohia und Magnolia Electric Co. seit 1996 insgesamt 15 Studioalben, unzählige EPs, Singles, Solo-Alben und Kollaborationen. Er war permanent auf Tour, immer im Studio – bis es schließlich nicht mehr ging. 2011 wurden seine gesundheitlichen Probleme publik: Molina arbeite auf einer Farm in West Virginia, er sei wegen seiner Alkoholkrank­heit immer wieder in Entzugskliniken gewesen. Seine Familie verfasste einen Spendenaufruf, er konnte sich keine Krankenversicherung leisten. Am 16. März ist Jason Molina im Alter von 39 Jahren in Indianapolis gestorben. »I’m getting weaker. And I look down and see the world. And it’s fading.« (Songs: Ohia: »The Black Crow«, 2000)   OKO