Ende des Gequassels

»Britt«. Es ist das Ende einer Ära. Das Ende einer Fernsehkultur, die über Jahrzehnte das nachmittägliche Fernsehprogramm Deutschlands bestimmte. Wir erinnern uns: Hans Meiser, Vera Int-Veen, Jörg Pilawa, Bärbel Schäfer – große Talente des Showgeschäfts waren zuerst hier zu sehen. Die Daily Talks waren mittags überall, sie gehörten für viele zum Katerfrühstück, obwohl sie den Katzenjammer nicht selten nur verschlimmerten. Mit »Britt« wird nun auch das letzte Relikt dieser Elepoche abgeklemmt. Eine Sat-1-Sprecherin erklärte: »Zwölf Jahre hat Britt Hagedorn mit ihrer Talkshow ›Britt‹ das Genre entscheidend geprägt und jahrelang Top-Quoten geholt. Die Quoten der letzten Monate haben jedoch gezeigt, dass Talk offenbar nicht mehr den Nerv der Zuschauer trifft.« An den Themen jedenfalls kann es nicht gelegen haben: »Schlachtfeld der Liebe – haben wir noch eine Chance?«, »Miese Mieze – Deine Spielchen hab ich satt!« usw. Schrecklich. Leider wird der Geist dieser Sendungen auch ohne ihr Format fortbestehen.   OKO