Die Reaktion

Äh, haben wir den Abriss des Thälmann-Denkmals in Berlin gefordert? Ein Blick ins Archiv zeigt: bisher noch nicht. Erst in dieser Ausgabe widmen wir uns überhaupt der Debatte, siehe Seite 20. Doch wir werden von heutigen Thälmannpionieren offenbar derart gründlich antizipiert, dass sie unsere bisher nur imaginierte Kampagne gegen Thälmann scharf kritisieren, im Online-Portal linksunten.indymedia zum Beispiel. Ein gewisser »anonym« schreibt dort: »Unterstützt wird diese CDU/CSU-Kampagne leider durch einen Schreiberling, der sowohl in Jungle World als auch in Springers Welt schreibt (kein Einzelfall). Mal googeln, FreundInnen.« Und: »Was soll man dazu noch sagen? JuLis/FDP, CDU/CSU, VOS mit Autoren von Jungle World/Welt in einem Boot.« Ja, »Schreiberlinge« sind sowieso die Schlimmsten. Schlimm findet Leser Martin R. H. auf Facebook die Human-Animal-Studies (»Dein Partner mit der kalten Schnauze«, 24/2013): »Diese Human-Animal-Studies sind leider eine lächerliche und sehr oberflächlich betrachtende Verleugnung der komplexen Unterschiedlichkeiten zwischen der ›Menschen-Welt‹ und der Tier-Natur. Ich vermute mal, auf solche Blödsinnigkeiten kommt man nur, wenn man durch jahrelange fleischlose Mangelernährung erste Stoffwechselschäden, Durchblutungsstörungen, Malabsorbtionssyndrome davongetragen hat.« Darauf antwortet Friederich E.: »Was soll denn diese Pathologisierung? Anders bekommst du es nicht hin, die Gegner qua besserem Argument zu diskreditieren?« Leander K. meint: »Grundlegend zum Thema sei festgehalten, dass die Human-Animal-Studies eine nachholende, ›intellektuelle‹ Entwicklung der sogenannten Antispe-Bewegung darstellen. Entgegen eines in Tierrechtskreisen weit verbreiteten Irrglaubens lässt sich ›Antispeziesismus‹ aber nicht so einfach in eine Reihe mit historischen Kämpfen gegen zum Beispiel Rassismus und Sexismus stellen, denn dabei wird das Wesentliche übersehen: Bei diesen Kämpfen ging es um Menschen, nicht um Tiere.«