Die Reaktion

Der kleine Schwerpunkt zur Planwirtschaft (25/2013) hat unseren Leser Paul B. auf den Plan gerufen. Er schreibt uns per E-Mail: »Hallo liebes Jungle-Team, ich finde den Artikel zur Planwirtschaft in der DDR aus eurer aktuellen Ausgabe doch ein wenig schräg. So wie es dort geschrieben wurde, liest es sich, als hätte Walter Ulbricht erst auf Druck der Sowjetunion den Prager Frühling verurteilt. Insbesondere wenn seine Niederschlagung als der Anfang von Ulbrichts Ende beschrieben wird. Tatsächlich war Ulbricht doch aber von Anfang gegen den Prager Frühling und bettelte mehrmals beim Generalstab, doch bitte mit seiner Nationalen Volksarmee an der Intervention teilhaben zu dürfen. Dies wurde ihm aus Moskau zwar versagt, aber eine tatsächliche Rolle bei Ulbrichts Untergang spielte das alles nicht. Wenn doch, dann bitte mal vernünftige Quellen her! 1968 stellte sicher eine Zäsur in der Sowjetischen ›Außenpolitik‹ dar, aber es war eben nicht der Beginn einer neuen Phase des Festhaltens an den Warschauer-Pakt-Staaten und auch keine Phase, in der verstärkt Druck auf die innenpolitische Entwicklung der WP-Staaten ausgeübt wurde. Und eben auch gewiss nicht der Beginn irgendeiner Phase, der Ulbricht zum Opfer fiel. Ansonsten viele Grüße aus Rostock und weiter so!« Explizit »mit lieben Grüßen, aber ohne ein ›weiter so‹« unterzeichnete Alex V. seinen ebenfalls per E-Mail eingegangenen Leserbrief zum Smalltalk mit den Jungliberalen (25/2013): »Liebe Jungle World, etliche Zeitungsseiten ließen sich mit radikaler, emanzipatorischer Kritik an Thälmann und seiner Rezeption füllen. Dass ihr stattdessen lieber den JuLis Raum gebt, ihren reaktionären Quark abzusondern, finde ich hochgradig enttäuschend. Mein Abo habe ich aber nicht wegen, sondern trotz solcher Tendenzen – also macht es mir bitte nicht allzu schwer, es zu behalten! Im Übrigen ein guter Schwerpunkt, und wohl die beste Titelseite im ersten Halbjahr!« Okay, also mehr zu Teddy Thälmann? Dann haben wir Seite 18 für Sie!