Die Reaktion

Immer Ärger mit den Raubtieren. Die Solothurner Zeitung aus der Nordwestschweiz berichtet: »Im September wird sich die Zukunft des Raubtierparkes in Subingen vorentscheiden. (…) Friedlich ist die Stimmung im Raubtierpark von René Strickler in Subingen. Die Wildkatzen wärmen sich in der Sonne. René Strickler geht ins Gehege der beiden Bengaltiger ›Arisha‹ und ›Noah‹ und ködert sie mit einem Stück Fleisch. Die beiden achtjährigen Königstiger schnappen danach und lassen sich vom Tiertrainer am Kopf kraulen. (…) Hinter der friedlichen Ambiance steckt aber Zündstoff. Denn der Raubtierpark kämpft ums Überleben. (…) Bereits vor einigen Jahren reichte Strickler in Dompierre FR ein Baugesuch für einen Erlebnispark unter dem Namen ›Jungle World‹ ein. Wegen der Finanzkrise, so Strickler, seien die Investoren damals abgesprungen.« Ja, hinter dieser Ambience steckt wirklich Zündstoff. Anderer Leute Wut entzündete sich an der Absage des Berliner Veranstaltungsortes Urania für ein sogenanntes »Palästina-Symposium«, bei dem lauter unangenehme Zeitgenossen auftreten sollten. In der Jungen Welt vom 16. August sieht man gefräßige Raubtiere am Werk: »Die Hinweisgeber und Verkünder von Störaktionen kommen allesamt aus der Nahost-Diskussionsverhindererszene. Das sind Leute von der antiiranischen Kampagne ›Stop the bomb‹, Henryk M. Broders ›Achse des Guten‹, Jungle World und Jüdische Allgemeine sowie die Facebook-Freunde imperialistischer Kriege. Sie meinen, dekretieren zu können, welche Positionen in der Nahost-Debatte zulässig und welche als ›antisemitisch‹ zu verwerfen seien.« Auch das Drama um den andren Raubtierpark in der Schweiz spitzt sich zu – kein Investor, keine »Jungle World«: »Das schlimmste Szenario wäre die Einschläferung der Tiere. Denn die Tiere könnten nicht ›zwischengelagert‹ oder auch nicht an Zoos abgegeben werden«, klagt die Solothurner Zeitung. Aber René Stickler kämpft weiter: »Die Tiere können sich nicht wehren. Deshalb kämpfe ich weiter für sie, und die Hoffnung gebe ich nicht auf.«