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Feuer und Flamme hat man ja schon einigen Institutionen der Alten Welt an den Hals gewünscht, dass es aber wie Ende Juli den Festsaal Kreuzberg erwischen würde, das war doch eher nicht im Sinne des linksradikalen Erfinders. »Feuer frei«, das war dieses eine Mal die falsche Parole; »Wasser marsch« war richtig. Das haben auch die Proletarier in Uniform von der Kreuzberger Feuerwehr aufgrund ihres ausgeprägten Klassenbewusstseins richtig erkannt und die falsche Idee praktisch korrigiert. Und, Genossinnen und Genossen, vergesst nie: Der revisionistischen Clique der brandstiftenden Kabel muss das Handwerk gelegt werden! Nieder mit der schurkenhaften Elektrik, die die Flamme der Konterrevolution im Festsaal entfachte!
Wir wissen schließlich genau: Die ideologische Erziehung ist das zentrale Kettenglied, das wir ergreifen müssen. Wo sollen nun dem Kreuzberger Kapitalismus weitere schwere Schläge versetzt werden wie jene, die auch Ihre Lieblingszeitung im Festsaal – Friede seiner Asche – austeilte? Revolutionäre Veranstaltungen wie »Warum Linke den WM-Nationalismus so lieben … «, »Der Neoliberalismus ist tot, es lebe der Kapitalismus!«, »Was wäre, wenn der Papst entführt und durch ein Double ersetzt würde?« und so viele andere. Was soll den Festsaal, diesen in aller Welt bekannten Hort der inter- und antinationalistischen, antifaschistischen, antisexistischen, antirassistischen, antikapitalistischen, antispeziesistischen Revolution, je ersetzen können?
Doch wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch. Und Solidarität kennt keine Grenzen. So ruft die Website des Festsaals für den 23. August zum Benefizabend in Gestalt der großen Festsaal-Kreuzberg-Soliparty im Postbahnhof, Straße der Pariser Kommune 8, auf, und getreu der revolutionären Losung »Wenn man sich mit den Massen verbinden will, muss man den Bedürfnissen und Wünschen der Massen entsprechend handeln«, stehen eine Unmenge Bands und Acts auf dem Programm. Auf dass der Festsaal wiederauferstehe – wie ein Phönix aus der Asche!