Die Reaktion

Lob tut an diesen grauen Herbsttagen gut. Deshalb freuten wir uns über den Anruf einer Leserin aus Frankfurt, die zum Telefon griff, nachdem sie den Thema-Artikel »Das große Nationale Wir« (35/2013) gelesen hatte. Der Text sei der beste Artikel, den sie zum Thema Wahlen gelesen habe. Dass sie bisher noch nie von dieser Zeitung gehört habe, sei ein Skandal. Allerdings äußerte sie auch Kritik. Unser Name gefalle ihr nicht so gut. Beziehungsweise, sie finde ihn ungeeignet, denn: »Jungle Word spricht nur junge Leute an. Ihr glaubt nicht ernsthaft, dass eine 55jährige wie ich zu einer Zeitung mit einem solchen Namen greifen würde«, sagte sie entrüstet. Dabei stehe eben nicht Kinderkram drin, sondern »großartige, bissige, witzige Texte«. »Warum denkt ihr nicht über eine Umbenennung nach«, lautete ihre Anregung. Unser Highlight der Woche ist diesmal nicht in der gedruckten Ausgabe zu finden, sondern im Jungleblog. Darin präsentiert Jörn Schulz seine Anleitung, um »deutscher Nahost-Experte« zu werden (29. August 2013). In der relativ jungen Social-Media-Geschichte der Jungle World war es der Eintrag, der auf Facebook die meisten Likes bekam (136, Stand Dienstag, 14.20 Uhr) und am häufigsten geteilt wurde (38 Mal). 17 Mal wurde er retweeted. Das ganze Lob soll nicht trügen. Uns erreichte in dieser Woche auch scharfe Kritik. Etwa auf den Text »Fahr nicht mit der Bundesbahn« (35/2013), in dem sich Andreas Michalke darüber beschwert, dass Bahnfahren heutzutage keinen Spaß mehr mache. Herr Rainer Hoffmann sieht das anders: »Wenn ich in der Eisenbahn rauchen will, dann geht das allerdings auch wieder anderen Reisenden auf den Geist (...) Es war aus meiner Sicht ein guter Schritt der Bahnen, das Rauchen in den Zügen zu verbieten. Das wird über kurz oder lang auch mit den Alkoholika so gehen. Mitgeschleppte Bierkästen von Fußballfans wird es dann nicht mehr geben«, prophezeit er und teilt uns mit: »Ich fahre sehr gern mit der Bahn. Als passionierter Fahrradfahrer kann ich keinen Flieger oder Bus nutzen. Und auf den vielen Nebenstrecken, auf denen ich unterwegs bin, genieße ich die Fahrt vor oder nach meinen Radtouren außerordentlich.« Danke, Herr Hoffmann, das nehmen wir zur Kenntnis.