Deutsches Haus

Am 1. November berichtete die Welt, dass Hamado Dipama, Mitglied des Ausländerbeirats der Stadt München (Bayern), sieben Münchener Diskotheken auf Unterlassung und Schmerzensgeld verklagt hat. Der 38jährige hatte im Mai gemeinsam mit anderen Mitgliedern des Beirats Stichproben in 25 Clubs der Stadt durchgeführt. Die Türsteher von 20 Clubs hatten den dunkelhäutigen Mann abgewiesen. Dipama geht davon aus, dass seine Hautfarbe der Grund war. Einer der Türsteher habe ihm das sogar gestanden, sagte er. Als Mitglied des Ausländerbeirats habe er immer wieder von jungen Leuten gehört, sie seien wegen ihrer Hautfarbe nicht in einen Club gekommen. Der Test habe das bestätigt. Bei den sieben Diskotheken handele es sich um »die schwerwiegendsten Fälle«. Die Betreiber weisen die Vorwürfe zurück. Das Amtsgericht München bestätigte den Eingang der Klagen. Wie die Mitteldeutsche Zeitung berichtete, hat am 30. Oktober vor dem Amtsgericht Merseburg (Sachsen-Anhalt) der Prozess um einen rassistisch motivierten Überfall auf einen türkischen Imbiss in Mücheln begonnen. Angeklagt sind drei Männer im Alter von 21, 25 und 56 Jahren. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen gemeinschaftliche gefährliche Körperverletzung vor. Der 25jährige Angeklagte bestritt die Vorwürfe zum Auftakt des Prozesses. Die anderen beiden Angeklagten wollten sich nicht äußern. Der Imbissbetreiber und seine Lebensgefährtin waren im Februar 2012 vor den Augen ihrer kleinen Tochter von mutmaßlichen Rechtsextremen überfallen, beschimpft und verletzt worden. Polizisten hatten den Überfall zunächst als Streit eingeschätzt. Wie die Frankfurter Rundschau am 28. Oktober berichtete, erhebt der hessische Landtagsabgeordnete Daniel Mack (Grüne) schwere Vorwürfe gegen Sicherheitsmitarbeiter der Deutschen Bahn. Fünf Angestellte des Unternehmens, vier Männer und eine Frau, misshandelten nach Angaben Macks einen 18 Jahre alten, dunkelhäutigen Mann am Abend des 26. Oktober im Frankfurter Hauptbahnhof mit Schlagstöcken. »Die 20 bis 30 umherstehenden Passanten haben nicht reagiert«, sagte Mack. Der 27 Jahre alte Politiker, dessen Vater aus Sri Lanka stammt, näherte sich dem Ort des Geschehens und fragte, was los sei. Als er begann, Bilder mit seinem Smartphone zu machen, habe ihm die Mitarbeiterin entgegnet: »Hau ab, du Nigger!« Ein anderer Mitarbeiter habe versucht, ihm das Handy wegzuschlagen. Zu ihrem Kollegen habe die Sicherheitsmitarbeiterin gesagt: »Nimm ihn fest und leg ihn auf den Boden.« Mack dokumentierte den Vorfall auf Twitter, die Bahn habe sich kurz nach der Erhebung der Vorwürfe entschuldigt.   mm