Die Reaktion

Das Interview mit Captain Gips (1/2014) hat auf unserer Facebook-Seite eine sehr grundsätzliche Diskussion über politischen HipHop und Rap allgemein ausgelöst. Benjamin E. meint: »Lieber guter HipHop von Linken, als linker HipHop von Gutmenschen. Die einzigen Linken die abso­lut geilen HipHop machen, ohne ihn zu ideologisieren, sind K.I.Z.« Andie K. hingegen findet: »Für die studierten Mittelschichtskinder mit Testosteron-Fehlfunktion, die linken Rap nicht ertragen, weil er nicht genug ›Untergrund‹ ist, gibt es Verschwörungstheoretikerfreunde wie Savas, homophobe Jungmänner wie PTK, Drogenhändlerzombies wie den unendlich peinlichen Haftbefehl oder die mäßig ironischen K.I.Z., die in die immer gleichen Vergewaltigungsphantasien abdriften. Konsumenten, deren Hirn und Ohren intakt sind, freuen sich über Captain Gips, die Antilopen und anderen linken Rap, der mittlerweile musikalisch, lyrisch und technisch auf einem guten Niveau angekommen ist.« Zu der Reportage »Ein Land auf Diät« aus Mexiko (50/2013) schreibt uns per E-Mail Tine M.: »In der Reportage werden Übergewicht und dicke Menschen ausführlich als Problem dargestellt. Beiläufig wird ein Zusammenhang von Übergewicht und ökonomischen Verhältnissen angedeutet, dieser wird jedoch nicht weiter ausgeführt, so dass damit keinerlei Erkenntnisgewinn verbunden ist, sondern lediglich das Vorurteil von ›dick, doof und arm‹ aufgerufen wird. Was in anderen Fällen aus gutem Grund völlig inakzeptabel ist, nämlich die Gesundheitsversorgung unter dem Aspekt der Kostenverursachung zu behandeln, ist im Falle von Übergewicht selbst in der Jungle World erlaubt. Vorgestellt wird ein Kindergarten-Pilotprojekt, das Kindern ›Spaß an gesunder Ernährung‹ vermitteln soll. Nichts gegen Spaß an gesunder Ernährung. Zu befürchten ist allerdings, dass dieser Spaß für die ›als gesellschaftliches Problem‹ angesehenen ›drei von zehn (…) deutlich übergewichtigen oder fettleibigen‹ mexikanischen Kinder durch massive Diskriminierungs- und Ausgrenzungserfahrungen getrübt wird, denen dicke Menschen fortwährend ausgesetzt sind.«