Ohne Technik wüssten wir viel weniger. Dank der Aufzeichnungen der Helmkamera, die Michael Schuhmacher während seines Skiunfalls in Grenoble trug, könnte der Unfallhergang lückenlos aufgeklärt werden. Anders sieht es beim Skiunfall von Bundeskanzlerin Angela Merkel im Engadin aus, da muss man sich mit den lapidaren Angaben von Regierungssprecher Steffen Seibert begnügen: »Sie ist hingefallen. Beim Langlauf. Wir gehen von niedriger Geschwindigkeit aus.« Kein Helm, keine Kamera, nicht einmal verwackelte Handybilder, die Aufschluss geben könnten. Dabei wurde Merkel doch immer eine große Technikaffinität zugeschrieben. Schließlich vertreibt sich die Kanzlerin bei öden Bundestagsdebatten die Zeit mit dem Schreiben von SMS. Dieses Hobby hat ihr den Titel »SMS-Kanzlerin« eingebracht. Bis im Zuge der NSA-Affäre bekannt wurde, dass die Kanzlerin auch bei ihrem Diensthandy einigermaßen anspruchslos ist, wenn es um dessen Abhörsicherheit geht, wurde das »Regieren per SMS« als Merkels »Markenzeichen« ausgiebig gewürdigt. Mit ähnlicher Verve haben sich die Medien nun der Aufgabe gewidmet, vor den Gefahren des Skifahrens zu warnen. Und spätestens seit Merkels Sturz weiß man, dass auch der zu Unrecht als Seniorensport verschriene Langlauf seine Tücken hat. Die Skier, die die Kanzlerin bei ihrem Sturz trug, sollen übrigens 20 Jahre auf dem Buckel gehabt haben, das spricht nicht unbedingt für Ambitioniertheit, weder im sportlichen noch technischen Bereich. Das wollen wir uns von unserer verehrten Leserschaft natürlich nicht vorwerfen lassen. Auf den Thema-Seiten beschäftigen wir uns mit Cyborgs, und etwas technisch Anspruchsvolleres als die Vereinigung von Mensch und Maschine dürfte es wohl kaum geben! Wobei der Trend zur Cyborgisierung selbstverständlich auch Kritikwürdiges liefert, wie unsere Autoren demonstrieren. Falls Sie, liebe Leser, sich von den Unfallstatistiken der Skipisten nicht abschrecken lassen und gerade traurig sind, weil der Winter in diesem Jahr wohl nur im fernen Amerika stattfindet, könnte es sie trösten, dass es auch hierzulande bisher unentdeckte »Gefahrengebiete« gibt. Zum Beispiel in Hamburg, dort hat die Polizei sämtliche Szeneviertel gerade zu solchen erklärt. Wo Sie bei ihrem nächsten Hamburg-Besuch mit Stress rechnen können, verraten wir Ihnen in dieser Ausgabe.
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Kein Virus. Der Tuberkuloseerreger ist kein Virus, sondern ein Mykobakterium. Herausgefunden hat das Robert Koch, gelernt haben wir das von Otto Waalkes, vergessen haben wir es ganz allein und ohne Leserin Lina Cha hätten wir den Fehler gar nicht bemerkt. Danke! (1/2014, Reportage-Seiten 10/11)
