Deutsches Haus

Eine Gruppe von fünf bis sechs Personen beleidigte und verprügelte am frühen Morgen des 23. März einen 27jährigen Mann in Frankfurt am Main (Hessen), wie die Offenbach-Post berichtete. Die Täter beschimpften den Mann zunächst in einem Schnellrestaurant mit rassistischen Parolen. Kurze Zeit später traf der junge Mann in einer Straßenbahn wieder auf die Gruppe, die ihn erneut rassistisch beleidigte. Als der 27jährige die Straßenbahn verlassen wollte, schlugen die Täter auf ihn ein. Ein 20jähriger, der dem am Boden liegenden Mann helfen wollte, wurde ebenfalls von der Gruppe attackiert. Der 27jährige musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Die Polizei geht von einem fremdenfeindlichen Hintergrund aus. Unbekannte stahlen in der Nacht zum 21. März einem Bericht des RBB zufolge »Stolpersteine« in der Stadt Beeskow (Brandenburg). Die Messingplatten sollten an das vom NS-Regime deportierte und ermordete Ehepaar Rosa und Ludwig Warschauer erinnern und waren erst wenige Stunden vor der Tat verlegt worden. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen. Wie die Westdeutsche Allgemeine berichtete, schossen Unbekannte mit einer Zwille am 20. März in Essen-Frintrop (Nordrhein-Westfalen) auf die Asylbewerberunterkunft »Im Neerfeld«. Hinzugerufene Polizeibeamte wurden ebenfalls mit einer Schraubmutter beschossen. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung übernommen. Es war bereits der dritte Anschlag auf die Unterkunft. Am Tag zuvor wurde in Luckenwalde (Brandenburg) ein Angriff auf ein Asylbewerberheim verübt, wie die Märkische Allgemeine mitteilte. Unbekannte warfen einen Pflasterstein durch eine Scheibe und zerstörten ein Fenster. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen, ein Sprecher der Polizei teilte mit, es werde in alle Richtungen ermittelt. Wie der Nordkurier am 19. März berichtete, beobachteten Sicherheitsbehörden im vergangenen Jahr in Mecklenburg-Vorpommern durchschnittlich jeden zweiten Tag Aktivitäten von Rechtsextremen. Die Bundesregierung teilte in einer Antwort auf eine Anfrage der Linkspartei mit, dass allein im Dezember vorigen Jahres 850 politisch rechts motivierte Straftaten registriert wurden. In 149 Fällen wurde ein fremdenfeindlicher Hintergrund festgestellt. Bei 38 Personen führten die Übergriffe zu Verletzungen. Die Regierung wies darauf hin, dass der Erfahrung nach die tatsächliche Zahl der Straf- und Gewalttaten um 50 Prozent über der vorläufig ausgewiesenen liege. Es wurden 362 Tatverdächtige ermittelt und sechs Personen vorläufig festgenommen. Haftbefehle wurden nicht erlassen.   sb