Platte Buch

Tiere, zur Sonne!

2013 gelang den Parquet Courts aus Brooklyn mit der Zweitauflage von »Light Up Gold« der Durchbruch, nachdem sie die LP ein Jahr zuvor bereits auf dem bandeigenen Label Dull Tools veröffentlicht hatten. Was war geschehen? Die Gruppe hatte bei What’s Your Rupture? unterzeichnet, wo schon einige Spezialisten für windschiefen Kritiker-Punk wie Love Is All und Iceage unter Vertrag standen. Das neue Label schuf mehr Aufmerksamkeit, es folgten begeisterte Besprechungen des Albums auf der Musik-Website Pitchfork und im Guardian.
Der Ende Mai erscheinende Nachfolger »Sunbathing Animal« rumpelt los wie die frühen Strokes, dazu passt auch die Mischung aus Singen, Nölen und Agitieren von Frontmann Andy Savage ganz hervorragend. Den Lo-Fi-Charme des Vorgängers haben die Parquet Courts auch auf dieser Platte erhalten, die Anleihen beim klassischen Indie-Rock sind ohnehin überdeutlich. Der Titel-Track wiederum, der als Single-Auskopplung dient, ist ein minimalistisches Schrammel-Hardcore-Brett mit Stakkato-Gesang, vergleichbar den frühen Wire, aber im Vier-Minuten-Format mit einem ausgedehnten lustvoll-unmotivierten Gitarrensolo – das noch nicht einmal nervt. Bei ein paar anderen Songs ist es jedoch weniger vorteilhaft, dass die Stücke des neuen Albums länger geworden sind. Zumeist fängt das gute Songwriting dies allerdings auf, und so sticht die Band weiterhin hervor aus der Vielzahl der Vertreter von derlei Indie-Punk.

Parquet Courts: ­Sunbathing Animal Rough Trade/Beggars Group (Indigo)