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Noch umstrittener als Putin ist bei unseren Lesern der Hundetrainer aus der letzten Ausgabe. Der in den USA berühmt gewordene Cesar Millan erzählte im Interview mit Olaf Neumann, wie Mensch und Pittbull gut miteinander auskommen und was man machen kann, wenn der Cockerspaniel im Wohnzimmer ein Terrorregime errichtet hat. Gegen Cesar Millan, der mit seiner Live-Show »Leader of the Pack« im September nach Deutschland kommt, wird vorgebracht, dass seine Methoden wissenschaftlich veraltet seien und gegen das deutsche Tierschutzgesetz verstießen. Die Rudeltheorie sei längst widerlegt. Andere Leser finden den Typen, seine Hunde-Affinität und seine Ausführungen ziemlich interessant.
Ein Hundeflüsterer, an dessen wissenschaftlicher Reputation kein Zweifel besteht und dessen Methoden immer dem neuesten Stand der Forschung entsprechen, ist Leo Fischer. Unsere Leser kennen den ehemaligen Titanic-Chefredakteur als Kolumnisten, der wöchentlich die Rubrik »Talmi« bestreitet und mit strengem Blick über Axe-Werbeunfug und Stadtmarketing wacht. Bereits 100 tolle Kolumnen hat er für uns geschrieben, in dieser Ausgabe erscheint Nummer 101. Daneben hat Fischer noch Zeit gefunden, ein bezauberndes Buch mit dem Titel »Fröhliche Hundegeschichten« (Eichborn) zu schreiben. Schöne Illustrationen von Leonard Riegel gibt es auch.
Es geht im Buch um Anne Wills Terrier Lovis, den Weltraumhund Laika und den auf den Namen Bebel hörenden Familienhund der Adornos. Nur so viel sei verraten: Bebel geht es gar nicht gut bei den Adornos, sein sensibles Gehör leidet durch Herrchens schlechtes Klavierspiel und die ständigen Zwölftonkonzerte vom Band. Bei den Adornos hätte der Hundeflüsterer aus Amerika wohl alle Hände voll zu tun gehabt, aber wahrscheintlich hätte Theo den Coach gar nicht erst zur Tür reingelassen – von wegen: »Kulturindustrie, nein danke, Mister!«
Keine Erziehung, kein Coaching brauchen Fische, erzählt unser Themenredakteur, der zu Hause ein kleines Aquarium hat. Welche Sorte Fische in seinem Becken schwimmen, weiß er allerdings nicht.
Ansonsten gibt es in der Redaktion eine Handvoll mehr oder weniger erfolgreicher Katzentrainer und -nannys. Während die Herrschaften in der Gneisenau­straße fieberhaft die Jungle World produzieren, zerlegen Sascha, Luzie, Pepe, Zorro, Lina und Nelex of Little Love Affairs, der Sohn von Hokus-Pokus von der Mondburg, daheim in aller Gemütsruhe die Einrichtung.
Keine Pets und keine Nannys streunen im Heim von Kolumnist Leo Fischer herum: »Das wäre Tierquälerei.«