Trink für den Frieden!

Shukran. Endlich kann man sich den Frieden erkaufen. Ein Berliner Start-up-Unternehmen hat es sich zum Ziel gesetzt, eine weitere Cola-Marke in Deutschland zu etablieren. Der Clou: Der gesamte Profit des Getränkeverkaufs soll in Projekte in den palästinensischen Gebieten investiert werden. Das Etikett ziert eine palästinensische Flagge, umrahmt vom Muster des Arafat-Schals, der Kufiya. Ob Shukran Cola einen Beitrag zum Frieden leistet? Firmenbetreiber Jan Mihm sagte gegenüber Deutschlandfunk: »Ich bin der Meinung, wer pro Palästina ist, ist ja langfristig auch pro Israel. Denn da besteht für mich gar kein Gegensatz, es ist eher so, dass wenn man positive wirtschaftliche Entwicklung und langfristig eine friedliche Entwicklung in der Region fördert, was ich ausdrücklich tue, dann ist man überhaupt nicht anti-irgendwas, dann ist man nur pro.« Kapiert? Das Projekt ist auf der Suche nach Unterstützern: »Jede/r von Euch soll Shukran-Botschafter/in werden!« Aber was, wenn man gar nicht will?   oko
Schüttel dein Haar!
Headbanging. Laute Musik? Gefährlich. Bier, Kutte tragen? Gefährlich. Aber dass dem gemeinen Heavy-Metal-Fan nun auch das Kopfschütteln madig gemacht wird – es ist wirklich schrecklich. Dabei wissen es doch alle: Das Headbanging ist die Königin aller Tänze! Keine Bewegung ist eleganter, keine verleiht mehr Würde. Leider führt das energische Kopfnicken bei höllisch schnellem Gitarrengedresche nicht nur zu einer ausgebildeten Halsmuskulatur. Ein Fall in der Uni-Klinik Hannover: Die Kopfschmerzen eines 50jährigen Patienten verschlechterten sich, Anzeichen für einen Aufschlag, ein Trauma, gab es nicht. Wie sich aber herausstellte, war der Mann vier Wochen zuvor auf einem Konzert der Band Motörhead gewesen und hatte dort gebangt. Die Ärzte sind sich sicher, dass die Hirnblutung des Patienten auf dieses Ereignis ­zurückzuführen ist. Der im Fachmagazin The Lancet beschriebene Fall ist der erste dokumentierte, bei dem Headbanging zu einer Hirnblutung geführt hat. Sad but true.   oko
Sag alles ab!
Death Grips. Das US-amerikanische Duo Death Grips überzeugte in der Vergangenheit nicht nur durch seine drastische Musik, die Lärm mit HipHop, Geschrei und noch mehr Lärm verband. Wenn man nicht gerade geschäftlich mit MC Ride und Zach Hill zu tun haben musste, konnte man nur staunen. Darüber, wie Touren abgesagt wurden oder die Künstler einfach nicht bei ihren Konzerten auftauchten. Darüber, wie sich Death Grips mit Epic, ihrem Label, überwarfen, indem sie ohne Rücksprache ihr Album »No Love Deep Web« Wochen vor dem geplanten Veröffentlichungstermin zum freien Download anboten: »Das Label wird das Album zum ersten Mal mit dir hören«, ließen sie 2012 verlautbaren. Nun gibt die Band ihre Auflösung bekannt. Vor weniger als einem Monat veröffentlichten Death Grips den ersten Teil ihres Projekts »The Powers That B« mit dem Titel »Niggas on the Moon« – zum kostenlosen Download, versteht sich. Der zweite Teil wird noch in diesem Jahr erscheinen. Alle Konzerte wurden abgesagt.   oko
Iss keine Giraffe!
Chris Martin. Nur wenige Monate, nachdem sich Chris Martin, der Sänger der Band Coldplay, und Gwyneth Paltrow »bewusst entpaarten«, kommt es ans Tageslicht: Chris Martin isst wieder Fleisch! Oh nein, es trifft einen wie ein Schlag ins Gesicht. Dabei hatte ihm die Tierrechts­organisation Peta 2005 den Titel »Sexiest Vegetarian« verliehen. Martin sagte in einem ­Interview mit BBC Radio 2, dass er nur Tiere essen wolle, die er auch selbst erlegen würde. »Ich würde ­einen Fisch töten – aber nicht eine Giraffe«, sagt er. Eine Logik, die eingefleischte Lohas-Anhänger mit Sicherheit rechtfertigen können.   oko