Deutsches Haus

Aus Bischbrunn (Bayern) soll ein christlich-iranisches Ehepaar mit seinem fünfjährigen Sohn nach Italien abgeschoben werden. Wie der Bayerische Rundfunk am 23. Juli auf seiner Homepage berichtete, beschloss das Verwaltungsgericht Würzburg die Abschiebung, die bis zum 24. August vollzogen werden soll. Das Gericht bestätigte zwar, dass Flüchtlingsfamilien in Italien manchmal auseinandergerissen werden. Dies sei jedoch »kein systemischer Mangel«. Es handelt sich um die zweite iranische Familie aus dem Ort, die Deutschland verlassen muss. Bereits im Mai wurde eine Familie nach Österreich abgeschoben. Wie der Mitteldeutsche Rundfunk am 22. Juli auf seiner Homepage berichtete, beschmierten Unbekannte im Halleschen Stadtteil Silberhöhe (Sachsen-Anhalt) kürzlich Hausfassaden mit rassistischen Parolen wie »Roma raus«. In den vergangenen Wochen waren etwa 60 Roma in einen Wohnblock in Silberhöhe gezogen. Mitglieder einer eigens gegründeten Facebook-Gruppe bezeichneten die Zugezogenen im Internet als »Dreckspack« und »Viehzeug«. Zu dieser Gruppe gehört auch der Bundestagsabgeordnete Christoph Bergner (CDU). Bei den Mitgliedern der Gruppe handele es sich um »Menschen, die nach einer Möglichkeit gesucht haben, die Sorgen der Bevölkerung zu artikulieren«, sagte Bergner dem MDR. Er bedauerte, »dass es aus der Anonymität des Internets heraus Raum für schreck­liche Brutalitäten gibt«. Wie die Taz am 22. Juli berichtete, hat die FAZ einen online veröffentlichten Text zum Ärztemangel auf dem Land mit einer rassistischen Karikatur bebildert. Zu sehen ist ein alter, von einem Pfleger gestützter Patient, daneben tanzt eine dunkelhäutige Figur mit der Maske eines Medizinmanns und einem Lendenschurz um ein Feuer. Auf einem Schild an einer Hauswand steht: »Praxis Dr. Mbongo. Viele Heilung. Alle Kasse.« Die Bildunterzeile lautet: »Deutschland profitiert von eingewanderten Fachkräften.« Twitter-Nutzer hatten auf den Vorfall aufmerksam gemacht. Auf Twitter erklärte die FAZ das Bild zunächst so: »Es vergrößert ins Groteske und macht das Ressentiment dadurch lächerlich.« Nach weiteren Protesten schrieb die Redaktion zur Karikatur: »Dass sie so missverständlich aufgefasst wurde, tut uns leid! Unter diesem Gesichtspunkt hatten wir sie nicht betrachtet.« Ein rassistischer Vorfall ereignete sich am 21. Juli in Halle. Ein Mann beschimpfte nach Angaben der Frankfurter Rundschau eine Rednerin auf einer sogenannten Montagsdemonstration wegen ihrer dunklen Hautfarbe auf rassistische Weise. Dann flüchtete er vom Ort des Geschehens. Die Polizei ermittelt wegen Beleidigung.   MST