Namensstreit. »Isis« ist ein beliebter Katzenname, findet sich auf jeder Baby-Namen-Liste und wird in dem gleichnamigen Lied von Bob Dylan besungen. Auch der britische Online-Sex-Shop Ann Summers mochte den Namen und entschloss sich, seine aktuelle Dessous-Kollektion nach der ägyptischen Göttin Isis zu benennen. Kritiker fanden das geschmacklos. Die Entscheidung, Balcony Bras und Korsagen auf den Namen Isis zu taufen, sei bereits zu einem Zeitpunkt gefallen, als der Name noch nicht mit der Terrororganisation »Islamischer Staat im Irak und Syrien« in Verbindung gebracht wurde, betonte jetzt eine Unternehmenssprecherin, räumte jedoch ein, dass sich die Namensgebung nachträglich als unglücklich erwiesen habe. Inzwischen hat sich die radikalsunnitische Terrorgruppe ohnehin in »Islamischer Staat«, kurz IS, umbenannt, um ihren globalen Anspruch zu vermarkten. Isis ist übrigens auch der Titel des ältesten britischen Studentenmagazins, gegründet 1892 in Oxford. her
Hochzeit und andere Pläne
George Clooney. Es stand in der Gala: George Clooney soll sich für die kommenden Jahre eine Menge vorgenommen haben. Nicht nur, dass der Mann offenbar ernsthaft vorhat, zu heiraten. Wer die Braut sein wird und wer der Trauzeuge, steht auch schon fest: Der Schauspieler heiratet die Staranwältin Amal Alamuddin und lässt das Ehegelübde von Schauspielerkollegen Matt Damon bezeugen. Clooney soll aber noch höhere Ziele haben und nach dem Amt des Senators in Kalifornien streben. Über seine politischen Ambitionen wurde inzwischen auch in Blättern wie dem Wirtschaftsmagazin Forbes spekuliert. Hilfreich wären sowohl seine guten Kontakte zu Barack Obama als auch die Ehe mit der auf internationales Recht spezialisierten Juristin Alamuddin. Gewählt wird in Kalifornien 2018. Im September dieses Jahres soll erstmal geheiratet werden. Ganz bescheiden. Das Paar wünsche sich »unaufgeregte, aber lustige Dinners und Abendessen«, wird ein Insider auf der Website von Gala zitiert. her
Grenzen der Verwirrung
Aphex Twin. Man erwartet in solchen Fällen mehr als eine dieser E-Mails, die wie die meisten der Branche Aufmerksamkeit erregen sollen für das nächste mittelmäßige Album. Einen Tusch vielleicht oder einen kleinen Fanfarenstoß. Gewissermaßen gab es den sogar, indem nämlich die Botschaft, Aphex Twin werde am 22. September mit »Syria« ein neues Album veröffentlichen, eingebettet wurde in einen Schwall Desinformationen – aus Gründen der Coolness sicherlich und, vermutlich, um die Informationsflut und den Promotionwahnsinn vorzuführen, deren Bestandteil auch dieses Album ist. So stellt man sich Aphex Twin vor, der seinen Aufstieg einer Mischung aus Arroganz, Doppelbödigkeit und zur Schau gestellter Lustlosigkeit verdankte. Ach, und hervorragender Musik natürlich, die manchmal fast drohte, ebenfalls hinter dem Maskenspiel zu verschwinden. »Syria« wird durch Nonsense angekündigt. Der Veröffentlichungstermin stimmt trotzdem – soweit wird das Täuschungsmanöver dann doch nicht reichen. oko
Preis abreißen
MTV Awards. Vor 30 Jahren, als Musikvideos noch eine Rolle spielten, wurde die Trophäe zum ersten Mal verliehen. »Thriller« von Michael Jackson sollte damals nicht zum »Video des Jahres« gekürt werden, sondern »You Might Think« von The Cars, ein Video, an das sich heute kaum jemand erinnert. Den wichtigsten Preis der MTV Awards gewann in diesem Jahr »Wrecking Ball« von Miley Cyrus – war das erst dieses Jahr, fragt man sich und stellt einmal mehr fest: Die MTV Video Music Awards sind ein Relikt aus anderen Zeiten. oko
