Wien Beatet Bestes

An unandlichn Tritt in’ Oasch

Wien Beatet Bestes. Spezialfolge. Schnitzelbeat (2013).

Neilich kummt a Berliner in’ Rave Up (Records) Lodn und frogd noch »Schnitzelbeat«. Leider woa de Plottn grod aus, nua de CD woa do. De woit er owa ned. »Damit kann ich nichts anfangen«, maant er. Aunscheinend woa des so a Vinyl-Junkie. »Auf da Süvascheibn san owa no a poa Bonustracks«, sog i drauf. Er rümpft nur de Nosn und schleicht se, ohne wos z’kaufn. Vül­leicht besser so, wäu’s eh ned sicher is, ob er vastaundn hätt, um wos eigentlich geht, bei dera Aunsammlung von Austropop-Vuareitern. Den Namen vom großn Jazzmusiker und Wiener Original Uzzi Förster (Gott hob eam söölich, waun eam net eh der Teifl in’d Kleveln hod) wird er no’ nie g’head hom, ah ned vom »Einhorn«, a ehemoliges Jazzbeisl in der Joanelligossn 7, des dem Uzzi g’head hod.
Nebn de erstn österreichischen Bepop-Aufnahmen hod er mit der Olympia-Band vom Bill Grah ah den scheeschiachen »Geisterstunden-Cha-Cha« eingspüüt. Voikommen vuabeigeh aun hochdeitsche Uahwaschln wird ­sicher ah »Blue-Jean-Jack aus Meidling« vom Dolf Kauer und seiner Charly Kombo, a echter Hadern nach der Manier vom Qualtinger sein’ G’schupftn Ferdl. Er wird nix vasteh, wäula nix waaß vom zwöften Hieb Meidling, an tiafen Oaweitabezirk, mit’m typisch Meidlinger Ell. Huach: »I bin da Blue-Jean-Jack aus Meidling,/I schau fast wia a Cowboy aus,/hob g’spitzte Beck und leichte O-Füass/und steh auf’n Peter Kraus./Mei Lederwestenkragn ist aufg’stöht,/de Händ san in de Taschn drin’./Und alle hom vor mia de Federn,/weil i der Blue-Jean-Jacky bin./Beim Militär homs mi net g’holtn,/doch homs damit kan Föhler g’mocht./I hätt jo eh ka Zeit für sowos,/besonders bei der Nocht./I bin ka Fan fias Exerzieren …« Der Gavac Werner, so a hoibstoaks Bürscherl mit 16 Jahr, verpasst mit dera Version aus an Aufnahmeautomaten, dem biedern Originäu »I love you Baby« vom Peter Kraus an uandlichn Tritt in’ Oasch. Genauso geht’s dem Ralf Bendix seiner Coverversion vom Heartbreak Hotel. »Hotel zur Einsamkeit« wird vom Ferry Graf reglrecht gekillt. Iwahaupt, de bestn Coverversionen vom Elvis kumman sowieso aus Österreich. Robert Benett liefert 1958 mit »Total verrückt« a rockige Fossung von »All Shook Up« oh. Des »Sag’ wieso«, wos auf Schnitzelbeat drauf is, is definitiv die beste Version von »Baby I don’t care«. An echtn authentischen Rockabilly-Sänger hat Deutschland ah nie ghobt. Wir owa hom an Rockie Jackson, der is scho sehr nah am Elvis Preslmeyer sein Sun-Klassiker »Baby, let’s play House« aunekumman. Mit die Bambies is sogoa a richtige Hitband dabei. Eana »Inka City 60« is scho erstklassiges Exotica. Und wäu »Trash Rock Archives« ned nur in de Vergaungenheit scheangelt, homs mit der Wiener Rock ’n’ Roll-Allanunterhoiderin Ana Threat ah a furtschrittliche Rockerin im Programm. Wia se auf ihrer 10” »Broken Heel Island« Elektonik und Surf-Licks verbandeln, is scho sehr leiwand. Im November soll übrigens ah scho der zweite Teil von »Schnitzelbeat« aussekumman.
Baba Berlin! Seavas Wien!
Mein Name ist Andreas Michalke. Ich zeichne den Comic »Bigbeatland« und sammle Platten aus allen Perioden der Pop- und Rockmusik. Auf meinem Blog Berlin Beatet Bestes (http://mischalke04.wordpress.com) stelle ich Platten vor, die ich billig auf Flohmärkten gekauft habe.