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Na bitte! »Ich bin davon überzeugt, dass die klassischen Medien auch digitalisiert im Internet eine hohe Bedeutung haben«, sagte die Bundeskanzlerin in der vorvergangenen Woche, als die Redaktion der »Jungle World« sich zu einem Zukunftskongress versammelt hatte. Wobei die Kanzlerin nicht an unserer Konferenz teilnahm, sondern vor dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) referierte. Im Wesentlichen wurden auf beiden Veranstaltungen aber dieselben Themen diskutiert: Wie geht es mit dem Qualitätsjournalismus weiter? Hat Print eine Zukunft? Welche Bezahlmodelle funktionieren im Internet?
Während die Kanzlerin vermutet, dass für ein hochwertiges Produkt auch im Internet bereitwillig gezahlt würde, waren die Entscheider der »Jungle World« in diesem Punkt äußerst skeptisch. Schließlich sind unsere Leser in der Regel eher jung und brauchen das Geld. Bislang sind die in der »Jungle World« erscheinenden Texte auf der Website also frei zugänglich. Zahlende Werbekunden gibt es so gut wie keine, woher bitte schön kommt das Geld? Es sind die Print-Abos, Stupids! Von denen lebt der Verlag seit Anbeginn. Die Website sorgt dafür, die Texte verfügbar und die Zeitung bekannter zu machen und den Fame zu mehren. Und niemals stirbt die Hoffnung ganz, dass der Online-Nutzer von heute der zahlende Abonnent von morgen ist. Ungünstig ist dagegen der umgekehrte Fall; wenn also der zahlende Abonnent von heute der gratislesende Nutzer von morgen ist.
Hat die »Jungle World« die Absicht, eine Paywall zu bauen, um ökonomisch bestehen zu können? Debattiert wurden die Mauermodelle »Metred« (Leser können eine bestimmte Anzahl von Artikeln kostenlos lesen, die sie selber auswählen), »Freemium« (lediglich bestimmte Artikel werden pro Ausgabe freigegeben, der Rest muss bezahlt werden) und »Micropayment« (für jeden Artikel wird einzeln gezahlt). Oder lässt man alles, wie es ist? Es wurde viel diskutiert und nichts beschlossen.
Die Kanzlerin sieht die Stärke der Zeitung in all dem, »was den Menschen das Verstehen und die Einordnung aktueller Vorkommnisse in einen gesellschaftlichen oder auch einen politischen Kontext erleichtert«. So gesehen, ist die »Jungle Word« natürlich super aufgestellt.

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Explosiv. Im Artikel »Allein mit der Jungfrau Maria« (40/2014) heißt es, Evangelos Marinakis sei wegen der Anstiftung zum Zünden von Feuerwerkskörpern angeklagt worden. So harmlos war es jedoch nicht, er wurde beschuldigt, Unbekannte zur Bombenexplosion in der Metzgerei eines Schiedsrichters angestiftet zu haben. Die Metzgerei brannte aus.