Deutsches Haus

In der Nacht zum 12. Dezember brannten in Vorra bei Nürnberg (Bayern) drei als Flüchtlingsunterkünfte umgebaute Häuser. Wie Spiegel Online berichtete, geht die Kriminalpolizei von Brandstiftung aus. An einem der Gebäude wurden einem Polizeisprecher zufolge Schmierereien mit rassistischem Inhalt entdeckt. Bilder vom Brandort zeigen ein Hakenkreuz-Graffiti, dazu in roter Schrift die Worte: »Kein Asylat (!) in Vorra«. Bei den Gebäuden handelt es sich um eine leerstehende Gaststätte, eine Scheune und ein leerstehendes Wohnhaus. Alle drei waren umgebaut worden und sollten Flüchtlingen als Unterkunft dienen. Den Gesamtschaden schätzt die Polizei auf etwa 700 000 Euro. Die Häuser sind vorerst unbewohnbar. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) kündigte an, die Sicherheitsmaßnahmen zu verschärfen. »Entscheidend wird sein, dass wir auf jeden Fall sicherheitshalber den Schutz anderer Asylbewerbereinrichtungen in Bayern noch verstärken«, sagte er. »Es ist ganz offensichtlich Brandstiftung und diese Hakenkreuzschmierereien lassen den Verdacht zu, dass es sich hier um rechtsradikale Täter handeln könnte. Wir werden alles tun, um die Täter zu iden­tifizieren.« Am Abend des 6. Dezember griffen mehrere Männer auf dem Viktualienmarkt in der Münchner Altstadt (Bayern) eine 31jährige Frau und ihren 36jährigen türkischen Ehemann an. Wie die Münchner Abendzeitung berichtete, ging das aus Miesbach stammende Ehepaar nach dem Einkaufen vom Viktualienmarkt zu seinem in der Frauenstraße geparkten Auto. Dabei griffen die Männer das Paar unvermittelt an, sie riefen »deutsche Hure«, »machst rum mit einem Türken« und »scheiß Türke«. Die Täter schlugen den 36jährigen mit einer Glasflasche nieder, traten auf den am Boden liegenden Mann ein und zerrten ihn am Boden einige Meter über eine Grünanlage. Die Frau bekam einen Fauststoß gegen das Ohr und fiel dadurch zu Boden. Anschließend wurde sie festgehalten und mehrfach getreten. Bei dem Angriff erlitten beide eine Gehirnerschütterung und zahlreiche Prellungen. Wie die Mitteldeutsche Zeitung berichtete, beschimpfte am 6. Dezember ein 23jähriger Mann in Merseburg (Sachsen-Anhalt) einen 48jährigen Afrikaner in rassistischer Weise. Nach Angaben der Polizei war der ­Afrikaner mittags zu Fuß in der König-Heinrich-Straße unterwegs und telefonierte auf Englisch, als ihm der 23jährige entgegenkam. Wie der Afrikaner später schilderte, wurde er von dem Mann daraufhin beschimpft. Der 48jährige lief zum Bahnhof und meldete den Vorfall der Bundespolizei. Diese fand den Beschuldigten wenig später. Gegen ihn wurde Anzeige erstattet.   mm