Die Reaktion

Besonders viele Reaktionen gab es diesmal auf den Essay »Die neue Achse der Macht« von Rainer Trampert (1/2015). So schreibt uns etwa Ralf E.: »Rainer Trampert zeigt detailliert, dass die deutsche Wirtschaft weniger ein Interesse an der Ukraine hat als daran, mit Russland Handel zu treiben. Nur daraus zu folgern, die Wirtschaft solle das Primat über die Politik zurückbekommen, wäre fatal. Dass sich die Bundesregierung gegenüber der deutschen Wirtschaft und gegenüber der Mehrheit der deutschen Bevölkerung mit den Wirtschaftssanktionen gegen Russland durchgesetzt hat, ist ihr hoch anzurechnen, vielleicht hat sie damit in der Ukraine syrische Zustände verhindert. Seit Syrien sehen wir, dass der Kreml mit seiner reaktionären Politik die Niederschlagung von Aufständen und Revolutionen in seinem Einflussbereich befördert.« Ebenfalls per E-Mail kommentiert Lars B.: »Für Trampert schüren Putin-Kritiker eine Russenphobie und hegen eine Sehnsucht nach deutschen Ostgebieten. Wie könnt ihr immer wieder zu Recht Weltverschwörungstheorien als solche entlarven und kritisieren und dann andererseits solchen antiwestlichen Weltverschwörungstheorien freien Lauf in eurer Zeitung lassen? (…) Um es ganz klar zu sagen: Kein ukrainischer oder deutscher oder amerikanischer Soldat steht mit auch nur einem Bein auf russischem Boden – hingegen hat Russland die ukrainische Krim annektiert und mit russischen Truppen einen Krieg im Donbass begonnen. Es gibt einen Agressor, Russland, und einen Angegriffenen, der sich verteidigt, die Ukraine.« Hannes B. kommentiert den Disko-Beitrag »Soßen trennen« von Markus Ströhlein (1/2015) zu Pegida und Mahnwachen: »Natürlich sind Rassismus und Antisemitismus zwei unterschiedliche Sachen – geschenkt. Nur verstehe ich nicht, wie der Autor darauf kommt, den Mahnwachen fehle es am alten völkisch-rassistischen Inventar.«