Die Reaktion

In dieser bitteren Woche waren wir wahrlich nicht in Feierlaune. Dass unsere Facebook-Seite die Marke von 25 000 Likes übersprang, wurde also eher beiläufig zur Kenntnis genommen. HP J. schreibt uns per E-Mail zur Home Story (02/2015): »›Sinnfrei‹ ist sie nicht, die menschenunfreundliche Kosten-Nutzen-Rechnung, mit deren Hilfe Nationalökonom Sinn Migranten attackiert. Vielmehr basiert diese utilitaristische Rechenweise auf der Profitlogik des Marktwirtschaftssystems, so dass Volkswirtschaftsprofessor Sinn für die Migration hoch qualifizierter Fachkräfte plädiert, weil jene keine ›Kostgänger des Staates‹ seien, sondern als ›Humankapital‹ für die unternehmerische Geldvermehrung instrumentalisiert werden können.« Das Blog »Der Torheit Herberge« geht ausführlich auf unseren Themenschwerpunkt zu Asexualität (51/2014) ein und kommentiert den Text »Lieber ohne Anfassen«: »Personen, die keine Lust auf irgendwen hatten, gab’s immer schon, aber erst die Folgen der sexuellen Revolution haben es nötig gemacht, ein Wort zu finden, und erst das Internet hat es möglich gemacht, eine Community zu bilden. (…) Dem Fazit des Autors, dass die heutige Gesellschaft ein Problem mit Sex hat, will ich gar nicht widersprechen. Und dass es was mit ›Domestikation‹ zu tun hat, mag sein. Aber ich habe die Online-Grabenkämpfen der linken LSBTTIQ-sonstwas-Szene mit Asexuellen, die 2011/12 auf Tumblr stattfanden, mitgelesen. Ich bin den Vorbehalten oft genug live begegnet. Wenn Asexuelle gelegentlich mit offenen Armen empfangen werden, würde ich das eher der natürlichen Neugier mancher Personengruppen zuschreiben. Die anderen müssen nämlich erstmal überzeugt werden, dass ich existiere. Für den Autor hoffe ich, dass einige Leute nachdenklich gemacht werden und nachher eine angenehmere Gesellschaft für alle bei rauskommt.«